Neuss "Casa Meertal" regt Biomarkt für Nahversorgung an
Neuss · Der Grundsatzbeschluss zur Überplanung des ehemaligen Eternit-Geländes zwischen Berghäuschensweg und Kölner Straße ist noch nicht gefasst, da bringt sich die Initiative "Casa Meertal" schon in die Diskussion ein. Mit einem offenen Brief wendet sich der Kreis um die Sprecherin Agnes Groschke-Faruß an Bürgermeister und Ratsfraktionen, die am Freitag im Rat über die Auslobung eines Architektenwettbewerbes zu entscheiden haben. Zentrales Anliegen von "Casa Meertal": Für den Bau eines Nahversorgungszentrums dürfe der bisherige Supermarktstandort neben dem Hochbunker am Eingang des Berghäuschensweges nicht aufgegeben werden.
Die Firma Essertec, die derzeit auf dem Firmengelände von Eternit unter anderem Lichtkuppeln herstellt, wird seine Fertigungsstätte verlagern. Die Liegenschaft fällt damit brach und soll zu einem gemischt-genutzten Quartier entwickelt werden. Die ersten Weichen sollen mit dem Wettbewerb gestellt werden, doch will der Besitzer auf einem nicht mehr genutzten Teil des Geländes schon mit dem Bau eines Supermarktes beginnen. Dazu sollen ein Drogeriemarkt, eine Apotheke und mittelfristig ein Lebensmitteldiscountmarkt kommen. Weil als Betreiber des Supermarktes schon die Familie Niehsen ausgeguckt ist, die einen Edeka neben dem Hochbunker betreibt, soll dieser Standort aufgegeben werden.
Eine Ausweitung des Angebotes begrüßt auch die 2013 gegründete Initiative "Casa Meertal", die sich für einen lebenswerten Stadtteil engagiert. Schließlich wächst dieser durch Neubauten auf dem Alexianer-Areal, der Sauerkrautfabrik und dem Eternit-Gelände. Für die älteren Menschen in Meertal würde die Verlagerung des Supermarktes um einige hundert Meter aber echte Probleme schaffen. "Der Einkauf um die Ecke wird nicht mehr möglich sein", schreibt Groschke-Faruß, Die Initiative glaubt, dass ein Bio-Supermarkt, der nicht im Wettbewerb mit Edeka steht und vielleicht als Teil eines inklusiven Konzeptes Behinderte beschäftigt, eine Lösung sein könnte.
