American Sports in Neuss BV Weckhoven kündigt Vertrag mit der Stadt fristlos

Neuss · Der Ballsport-Verein Weckhoven (BVW) will nicht länger Hausherr auf der Bezirkssportanlage Weckhoven sein. Schriftlich hat der Vereinsvorsitzende Robert Meyen die im Juni 2011 mit der Stadt geschlossene Mitverantwortungsvereinbarung fristlos gekündigt.

 Auf dem Gelände gibt es Zoff zwischen dem BV Weckhoven und dem Verein für American Sports.

Auf dem Gelände gibt es Zoff zwischen dem BV Weckhoven und dem Verein für American Sports.

Foto: Gladiators

Ein Festhalten an dieser Vereinbarung sei, so schrieb Meyen an Bürgermeister Reiner Breuer, „nicht mehr zumutbar“, da diese „seit Ende 2019 konsequent mit Füßen getreten“ worden sei.

Die Kündigung wird nach Darstellung von Stadtsprecher Marc Bohn zum 1. Juli wirksam. Das Ende der Zusammenarbeit mit dem BVW hat zur Folge, dass die Stadt auch abends und an den Wochenenden mit eigenem Platzwart den Sportbetrieb auf der Anlage sicherstellen muss. „Das ist mit Mehrkosten verbunden“, erklärt Bohn. Es sei hingegen trotzdem nicht vorgesehen, eine solche Vereinbarung mit einem anderen Verein zu schließen.

Das wäre theoretisch möglich, denn auf der Anlage, dem Zentrum für American Sports im Stadtgebiet, spielen und trainieren auch die Mitglieder des Vereins First American Football & Cheerleading (ASC), die „Gladiators“. Sie hatten sich Ende 2018 gegründet, nachdem der BVW nach internen Streitigkeiten seine Football-Abteilung, die „Neuss Legions“, geschlossen und eine neue Abteilung, das „FLAG-Team“ gegründet hatte. Die Stadt beließ jedoch den BVW wie den ASC auf der Anlage und folgte nicht der Forderung Meyens, „zur Befriedung der Vereine“ diese auch räumlich zu trennen.

Seitdem ist Zoff. „Bis heute ließ uns der BVW nicht ungestört unseren Sport ausüben und hat alles versucht, unserem Verein zu schaden“, klagt der ASV-Vorsitzende Rolf-Dieter Reuter. Meyen wiederum behauptet, in mindestens zehn Fällen belegen zu können, dass der ASC bei der Vergabe von Trainings- und Spielzeiten von der Verwaltung bevorzugt worden sei und diese nie versucht habe, einen Dialog zwischen den Vereinen zu ermöglichen.

Jörg Geerlings (CDU) kündigte als Vorsitzender des Sportausschusses an, den Sachverhalt aufklären zu wollen. Er werde dazu zunächst eine Anfrage an die Stadt richten.

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