Briefwahlen im Rhein-Kreis Neuss Von Post-its, Wahlscheinen und ungültigen Stimmen

Neuss · Die Zahl der Briefwähler in NRW nimmt zu. Die Städte und Kommunen haben vorgesorgt und mehr Briefwahllokale eingerichtet als üblich. Eines davon steht in Neuss. Ein Ortsbesuch im Briefwahlbezirk 0199.

 540 Stimmen wurden in dem Briefwahlbezirk von Rainer Lessmann und seinem Wahlvorstand abgegeben.

540 Stimmen wurden in dem Briefwahlbezirk von Rainer Lessmann und seinem Wahlvorstand abgegeben.

Foto: Mario Büscher

Gisela Hug schlitzt. Um Punkt 18 Uhr, das Quirinusmünster gibt mit seinem Glockenspiel das Startsignal, greift sie zum Brieföffner. Ihre Kollegin versenkt ihre Arme zeitgleich in den blauen Stimmzettelumschlägen, die in der gerade noch versiegelten und jetzt geöffneten Wahlurne liegen. Zum vollständigen Ausschütten ist zu wenig Platz in dem Ordnungsamt-Raum des Rathauses. Das hatte der Wahlvorstand des Briefwahlbezirks 0199 vorher schon einstimmig ausgemacht. Fünf Frauen und ein Mann sind dabei. Rainer Lessmann hat die Verantwortung. Er ist der Wahlvorsteher. Auf die Geschwindigkeit kommt es ihm nicht an. Ordentlich soll es sein. „Wir machen hier erstmal unser Ding und lassen uns nicht ablenken“, sagt der Mann, der bei der Stadt arbeitet. Er ist geübt. 1990 müsste die erste Bundestagswahl gewesen sein, bei der er als Wahlhelfer eingesetzt wurde, sagt er.