Neuss Büsching feiert Priesterjubiläum in Neuss

Neuss · Johannes Büsching war 17 Jahre lang Pfarrer in der Gemeinde Sankt Josef. Jetzt kehrt er an seine alte Wirkungsstätte zurück, um in seiner alten Kirche sein Goldenes Priesterjubiläum zu feiern. Vor 50 Jahren wurde er in Köln geweiht.

 In der Amtszeit von Pastor Johannes Büsching wurden die die Further Gemeinden zusammengelegt, die aus (v. li.) St. Thomas Morus, Heilig Geist und St. Josef sowie (nicht im Bild) der Kirche Christ König bestehen.

In der Amtszeit von Pastor Johannes Büsching wurden die die Further Gemeinden zusammengelegt, die aus (v. li.) St. Thomas Morus, Heilig Geist und St. Josef sowie (nicht im Bild) der Kirche Christ König bestehen.

Foto: woi (archiv)

Als Johannes Büsching sein Amt als Pfarrer in der Gemeinde St. Josef aufnahm, verkündete er: "In der Nordstadt werde ich Wurzeln schlagen." Das war 1991. Mittlerweile ist der groß gewachsene Mann mit dem weißen Vollbart seit fünf Jahren in Rente und wohnt in Köln. Die Verwurzelung mit seiner alten Neusser Gemeinde sind jedoch so stark, dass die ihn an diesem Sonntag mit einer Festmesse zu seinem 50. Priesterjubiläum ehrt.

Dabei wollte Johannes Büsching zunächst gar nicht in der Kirche arbeiten. "Mir war nicht von Anfang an klar, dass ich Priester werden wollte. Lehrer wäre auch ein guter Beruf gewesen und als kleines Kind wollte ich wie wohl alle Lokomotivführer werden", erzählt der 75-jährige Büsching. Das Interesse an der Kirche sei während seiner Schulzeit durch Jugendgruppen und als Messdiener geweckt worden. Zudem sei seine Familie immer religiös geprägt gewesen.

Nach seinem Theologiestudium in München und Bonn wurde Büsching am 11. Februar 1963 durch Josef Kardinal Frings in Köln zum Priester geweiht. Seine erste Kaplanstelle trat er in der Brühler Gemeinde St. Margaretha an. Schon nach kurzer Zeit wurde er Kreisjugendseelsorger und Leiter des katholischen Jugendamtes, ehe er 1973 als Kaplan nach Pesch wechselte. Nach einigen Umstrukturierungen wurde er erster Pfarrer der Gemeinde St. Elisabeth im Nachbarort Esch. Dort wirkte der gebürtige Kölner 18 Jahre, ehe die Furcht vor einer sich einschleichenden Routine ihn dazu bewog, 1991 einen Neubeginn in der Josefskirche im Neusser Stadtteil Weißenberg zu wagen. In der Gemeinde mit rund 5000 Mitgliedern war er 17 Jahre lang aktiv. Sein Wirken ist dort immer noch tagtäglich zu sehen. Es war nämlich Büsching, der im Jahr 2001 für die Modernisierung des Kircheninnenraums den Künstler Paul Nagel engagierte. Nagel hat zuvor auch schon in der Grabeskirche in Jerusalem und am Kölner Dom gearbeitet. Das Ergebnis kann man immer noch jeden Sonntag während der Messe bewundern.

An den Ruhestand dachte Büsching damals noch nicht. "Da folge ich der Entscheidung meines Bischofs", sagte Büsching anlässlich seines 70. Geburtstags, den er in Neuss feierte. Nur ein Jahr später, 2008, war es dann aber Büsching selbst, der sich entscheiden musste. Die Further Gemeinden Christ König, St. Thomas Morus, Heilig Geist und St. Josef wurden zum Seelsorgebereich Neuss-Nord zusammengelegt. Für den Gemeindeverbund sollte es nur noch einen leitenden Pfarrer geben. "Ich wurde damals vor die Wahl gestellt. Entweder ich nehme die drei neuen Pfarreien dazu oder ich gehe in Rente. Mit 71 Jahren sollte ich mich statt um 5000 Menschen um 13 000 Gläubige kümmern. Das hätte ich nicht geschafft", erzählt Büsching. Der Kirchenmann ging in Rente. Seitdem wohnt er im Cellitinnen-Wohnstift St. Anna in Köln. "Das ist meine alte Heimat. Deswegen lebe ich wieder dort", sagt Büsching. Diesen Sonntag kehrt er nun wieder an seine alte Wirkungsstätte zurück. Sein Nachfolger, Pfarrer Hans-Günther Korr, hat ihn eingeladen, den 50. Jahrestag seiner Priesterweihe nicht nur in Köln, sondern auch in Neuss zu feiern. Korr, der Büsching seit der gemeinsam Zeit in Esch/Pesch beziehungsweise Pulheim kennt, ist sehr zufrieden mit der Arbeit seines Vorgängers: "Er hat mir eine sehr offene, lebhafte Gemeinde hinterlassen. Die Gemeinde wurde nicht gegängelt, sie ist selbstbewusst und liberal. Und vor allem ist sie nicht priesterorientiert. Die Laien leisten hier eine hervorragende Arbeit."

(NGZ/ac)
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