Bürgermeisterwahl in Neuss Die CDU stellt Büchler gegen Breuer

Neuss · Die Neusser CDU hat sich entschieden: Sie schickt den Wirtschaftsprofessor Jan-Philipp Büchler (40) als Herausforderer von Amtsinhaber Reiner Breuer in die Bürgermeister-Wahl 2020. Er erhielt 77 Prozent bereits im ersten Wahlgang.

 Blumen für den Sieger, der sich nach seinem 77-Prozent-Erfolg auf der Stadthallen-Bühne feiern lässt: Jan-Philipp Büchler führt die Neusser CDU in den Bürgermeister-Wahlkampf 2020.

Blumen für den Sieger, der sich nach seinem 77-Prozent-Erfolg auf der Stadthallen-Bühne feiern lässt: Jan-Philipp Büchler führt die Neusser CDU in den Bürgermeister-Wahlkampf 2020.

Foto: Andreas Woitschützke

Der Favorit war am Ende auch der strahlende Sieger. Der 40 Jahre alte Wirtschaftsprofessor Jan-Philipp Büchler ist Bürgermeister-Kandidat der Neusser CDU. Der politische Seiteneinsteiger aus Norf setzte sich Montagabend bei der Aufstellungsversammlung mit 288 (77 Prozent) von 376 abgegebenen Stimmen durch. Seine stärkste Mitbewerberin war Ruth Sternemann-Böcking, die auf 43 Stimmen (11,5 Prozent) kam. Auf Sebastian Rosen entfielen 32 Stimmen (8,5 Prozent), Bärbel Köhler kam auf zehn Stimmen (2,6 Prozent). Der fünfte Kandidat, Markus Kuhl, zog sich während der Veranstaltung, noch vor der Abstimmung, zurück.

Mit Büchler siegte letztlich der Favorit. Er war der Personalvorschlag des Parteivorsitzenden Jürgen Brautmeier und er wurde auch durch die Unterstützung von dessen Vorgänger im Amt, dem Landtagsabgeordneten Jörg Geerlings, getragen. Diese deutliche Positionierung der Parteispitze für nur einen aus der fünfköpfigen Bewerberriege hatte im Laufe des parteiinternen Wahlkampfes für Kritik gesorgt – nicht nur unter den Mitbewerbern. Dieses „unwürdige Verfahren“ nannte Markus Kuhl am Ende seiner Vorstellungsrede dann auch als Grund, sich aus dem Rennen zu nehmen. „Da waren es nur noch vier“, kommentierte Versammlungsleiterin Natalie Goldkamp, die stellvertretende CDU-Vorsitzende, die Entscheidung.

Seit Montagabend ist klar, die CDU Neuss, die bis 2015 alle (Ober-)Bürgermeister der Stadt Neuss gestellt hatte, versucht mit Jan-Philipp Büchler das an Reiner Breuer (50, SPD) verlorene Spitzenamt im Rathaus zurückzugewinnen. Die Kommunalwahl findet im Herbst 2020 statt. Von den ursprünglich sechs parteiinternen Bewerbern traten – nach dem Rückzug des früheren Neusser Wirtschaftsförderers Frank Wolters in der Vorwoche - am Montag in der Stadthalle noch fünf an: Neben Büchler Bärbel Kohler (60) und Ruth Sternemann-Böcking (53) sowie Markus Kuhl (46) und Sebastian Rosen (45). Markus Kuhl stieg dann vorzeitig aus.

Der CDU-Stadtverband Neuss hat nach eigenen Angaben „knapp 1300 Mitglieder“; 377 Wahlberechtigte waren gestern zur Entscheidung in die Stadthalle gekommen. Letztlich nahmen 376 an der Abstimmung teil. „Mit Jan-Philipp Büchler können wir das Rathaus zurückerobern“, sagte Goldkamp und Büchler kündigte unter dem Jubel seiner Anhänger an: „Der SPD-Mann im Rathaus soll sich warm anziehen.“

 Das verbliebene Bewerber-Quartett in der Fragerunde, v. l.: Sebastian Rosen, Bärbel Kohler, Jan-Philipp Büchler und Ruth Sternemann-Böcking.

Das verbliebene Bewerber-Quartett in der Fragerunde, v. l.: Sebastian Rosen, Bärbel Kohler, Jan-Philipp Büchler und Ruth Sternemann-Böcking.

Foto: Ludger Baten
 Mehr als 370 Christdemokraten warten im Saal auf das Ergebnis.

Mehr als 370 Christdemokraten warten im Saal auf das Ergebnis.

Foto: Ludger Baten

Die Neusser CDU ist die erste Partei beziehungsweise politische Gruppierung, die ihren Kandidaten für die Bürgermeister-Wahl 2020 offiziell aufgestellt hat. Als sicher gilt, dass die SPD wiederum auf Reiner Breuer setzen wird, der bereits seine Bereitschaft zur Kandidatur erklärt hat. Weitere Parteien werden dem Beispiel von CDU und SPD folgen; auch Kandidaturen von Einzelbewerbern sich möglich.

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