Serie "wir Machen Schützenfest" Tanz-Musik für lange Nächte im Zelt

Neuss · Die Band Soundconvoy gehört zum Bürger-Schützenfest einfach dazu. Schon seit Jahren spielen die sieben Musiker abends im Zelt. Was bei dem mindestens achtstündigen Auftritt auf der Setliste steht, wird spontan entschieden.

 Ausdauer ist gefragt bei den Musikern von Soundconvoy, die bereits seit 30 Jahren gemeinsam auf der Bühne stehen, und nicht selten acht Stunden hintereinander spielen.

Ausdauer ist gefragt bei den Musikern von Soundconvoy, die bereits seit 30 Jahren gemeinsam auf der Bühne stehen, und nicht selten acht Stunden hintereinander spielen.

Foto: Manfred Esser

Im Sommer sehen sie für einige Monate vor allem eins: Zelte. Denn die Band Soundconvoy ist dann auf vielen Schützenfesten im Rhein-Kreis quasi zu Hause. Und auch ihre Auftritte in Neuss sind inzwischen Kult: Deshalb ist es selbstverständlich, dass auch in diesem Jahr der Sonntag- und der Montagabend im Festzelt auf der Rennbahn nicht ohne Bert Hollmann (Keyboard), Guido Baumann (Schlagzeug), Hajo Schröder (Bass), Thomas Kuypers (Gitarre), Vladi Natotschi (Saxophon), Andrea Schwarz (Gesang) und Rolf Vogels (Trompete) über die Bühne geht. Und dafür brauchen die sieben Musiker, die bereits seit 30 Jahren gemeinsam spielen, ganz schön Ausdauer: "Beim Grenadier- und beim Jägerball spielen wir Minimum acht Stunden, also von 18 bis 2 Uhr. Gerade am Montag, wenn das Zelt rappelvoll ist, kann es auch schon mal länger gehen", sagt Rolf Vogels.

Soundconvoy spielt inzwischen ganzjährig auf Bällen, Partys oder auch zur Karnevalssaison. Dazu wird regelmäßig geprobt, um neue Songs einzustudieren oder Bekanntes aufzufrischen. Die Band entstand aus dem Musikverein Holzheim und ist dem Schützenwesen nicht nur musikalisch verbunden. Keyboarder Bert Hollmann ist aktiver Schütze, "alle anderen sind Neusser oder zumindest ordentlich eingeneusst", sagt Trompeter Vogels schmunzelnd. Durch die Musik habe er aber nie die Zeit gefunden, selbst auch noch am Zug teilzunehmen.

"Neuss ist für uns natürlich ein Highlight, schon allein wegen der Masse an Menschen, vor der wir spielen. Wenn das Zelt so richtig mitgeht, fühlt sich das an, als spiele man vor 20 000 Leuten", sagt Vogels. Eine genaue Setliste gebe es übrigens nicht, verrät der Trompeter. "Wir entscheiden sehr spontan, welchen Hit wir wann spielen. Das kommt auf die Stimmung an, darauf gehen wir ein." Grundsätzlich dürfen sich die Neusser Schützen aber auf Partyschlager, Rockklassiker, Popmusik und aktuelle Hits aus den Charts freuen — "und auch der ein oder andere Mallorcaschlager kommt vom Ballermann direkt nach Neuss", sagt Rolf Vogels.

Viel Zeit zum Ausruhen oder Stimme schonen vor dem Fest hat die Band nicht, bis mittwochs wird noch getourt. "Das ist für uns aber schon eine lange Pause." Um die Atmosphäre des Bürger-Schützenfestes genießen zu können, nimmt Soundconvoy an dem Wochenende auch keine anderen Auftritte an. Rolf Vogels beispielsweise liebt es, alte Freunde und Schulkameraden auf dem Kirmesplatz zu treffen oder sich mit Musikkollegen aus den Vereinen auszutauschen. "Das ist für mich persönlich wirklich das Schönste."

Auch sei die Band stolz darauf, dass ihre Auftritte während des Bürger-Schützenfestes inzwischen gute Tradition seien, trotz Bewerbungen vieler anderer Bands. "Unsere Neusser Kirmes, das ist für uns schon ein absolutes Highlight. Der Auftritt ist ein Riesen-Ding. Das ist natürlich unheimlich stressig, zumal wir wirklich den ganzen Abend durchspielen und nicht von anderen Bands abgelöst werden. Aber das ist schließlich auch ein tolles Renommee."

(NGZ)
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