Von der Kirche zur Kirmes Seelsorger marschieren mit

Priester und Schütze - das ist kein Widerspruch: In Neuss feiern mehrere Geistliche das Schützenfest als Marschierer mit - und sind als Seelsorger im Regiment unterwegs. Dabei genießen sie die Gemeinschaft mit den Schützen und den festlich gestimmten Neussern.

Seelsorger marschieren mit
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Ihr "Outfit" ist farbenfroh und dem Anlass entsprechend: Als Priester sind sie je nach Kirchenzeit in verschiedenen Messgewändern oder im schwarzen Ornat unterwegs und als Schütze im Grenadier-Frack, in der Scheibenschützen-Tracht, in grüner Schützenlust- oder Gilde-Uniformjacke.

"Das Neusser Schützenfest ist eine Feier der Bürger — und da gehören wir als Priester auch dazu", betont Michael Berning. Der Militärdekan der Luftwaffenkaserne in Wahn kommt als gebürtiger Neusser jedes Jahr in die Quirinusstadt zurück, um dort mit seinem Schützenlustzug "Kettepöschkes" und vielen Bekannten zu feiern.

Auf die Gemeinschaft und soziale Projekte setzt Monsignore Jochen Koenig, Hausgeistlicher im Kloster Immaculata und Pfarrvikar im Neusser Norden. "Die Schützen sind sehr sozial, helfen einander und anderen Menschen", sagt Koenig, der mit Mitgliedern seines Schützengildezugs "Erfttrabanten" jeden Schützenfest-Samstag um 18 Uhr eine Schützenfest-Vorabendmesse in St. Quirin gestaltet.

Im Festzelt treffen sich am "Schwarzen Montag" zu Schützenfest nicht nur die ehemaligen Könige auf Einladung des Komitees auf der Bühne, sondern auch "Schwarzröcke", Neusser Geistliche. Dabei sind katholische wie evangelische Priester eingeladen — dort wird Ökumene gelebt, wenn auch die Geistlichen, die mitmarschieren, Katholiken sind.

"Wir Schützenbrüder können einander Halt geben und füreinander einstehen", sagt Monsignore Robert Kleine. Der Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Kölner Generalvikariat ist Präses der Neusser Scheibenschützen, eine Aufgabe, die er das ganze Jahr über gern erfüllt, wie Kleine ausführt: "Ich spreche nicht nur geistliche Worte oder das Tischgebet, sondern es kommt immer wieder das Gespräch auf den Glauben, was sehr wichtig ist."

(NGZ)
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