Neuss Reitersieger liebt Pferdestärken

Neuss · Seinen Titel holte er am Schützenfest-Dienstag mit einer Pferdestärke. Privat mag Stephan Kuhs es auch schneller: Er besitzt einen 500 PS-starken Porsche, mit dem er aktuell an Wettbewerben teilnimmt.

 Das Reitersieger-Paar Stephan und Angela Kuhs mit Max (r.) und Julian sowie dem Vierbeiner "Siegfried".

Das Reitersieger-Paar Stephan und Angela Kuhs mit Max (r.) und Julian sowie dem Vierbeiner "Siegfried".

Foto: L. Berns

Zwei von drei benötigten Ringen hatte Stephan Kuhs schon schnell gestochen. "Dann fiel nebenan der dritte Schuss und ich schaute rüber und wurde doch etwas nervös."

Vom überraschend frühen Vogelschuss des neuen Schützenkönigs Rainer Halm, einem alten Freund, ließ er sich irritieren und es dauerte bis Durchgang Nummer elf, ehe der erlösende dritte Stich erfolgte und die Peke durch die Luft flog. Adjutant Dr. Jürgen Koep war der erste Gratulant des neuen Reitersiegers, der heute Abend in der Stadthalle offiziell in sein Amt eingeführt wird.

Erst vor zwei Wochen entschloss sich der gebürtige Neusser, sich dem Wettbewerb zu stellen. Wie bei Schützenkönig Halm war es auch bei Kuhs so, dass erst das Gespräch mit der Ehefrau den Weg frei machte: "Wenn er es so gerne werden will, dann ist es in Ordnung", sagte Angela Kuhs.

Auf die neue Situation hat sie sich schon eingestellt, das Kleid für heute Abend hängt schon im Schrank — in Neuss erworben. Die größere Nähe zum Reitsport bringt sie mit, die bessere Reiterin ist Angela Kuhs sowieso: Von Kindesbeinen wuchs sie mit Pferden auf, sie reitet noch heute bei Dressurturnieren mit. Im Skiurlaub im österreichischen Ischgl lernten sich beide kennen. Für Stephan Kuhs bedeutete dies: rauf aufs Pferd. "Vor den Wettbewerben am Schützenfest-Wochenende habe ich fleißig geübt", sagt der 45-Jährige.

Für den Inhaber eines Betriebes für Elektrotechnik und -installation Kuhs bedeutet Reiten einen erholsamen Ausgleich. "Hier ist es ruhig, hier kann ich abschalten", sagt er und zeigt auf die Weite des Hilgershofes in Rosellen. Denn eigentlich ist er in der Welt des Motorsports zu Hause.

Kuhs ist ein sehr schneller Mann: Vor 25 Jahren gewann er auf einer 500er-Viertakt-Honda mit seinem Partner Roland Debschütz das 1000-Kilometer-Rennen auf dem Hockenheimring. Inzwischen ist er auf vier Räder umgestiegen: Statt der einen Pferdestärke bewegt er nun 500 PS. Mit seinem GT3 RS nimmt er an den Läufen des Porsche Sports Cups teil. Wenn die Zeit es erlaubt, fährt er zum Nürburgring und absolviert die Nordschleife — oft sitzt Tochter Chiara auf dem Beifahrersitz. Sie ist heute stolzes Mitglied des Hofstaates.

Auf Reitersieger Kuhs kommt ein bewegtes Jahr mit vielen Terminen zu. "Die sind ja meist abends oder an den Wochenenden, das klappt schon. Ich freue mich auf viele tolle Begegnungen." Bis zum neuen Schützenfest hat er mit seiner Firma, in der er über 50 Angestellte beschäftigt, zwei große Aufträge abgewickelt: die Kuhs GmbH baut im neuen Romaneum und im Skihallen-Hotel die Gebäudetechnik ein.

(NGZ/rl)
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