40 Jahre „Wendsläpper“ Mit „Lust an de Freud“

Neuss · Heinz Gilges, Neusser Künstler, Mundart-Größe und alles andere als ein organisierter und obrigkeitshöriger Zeitgenosse, erinnert sich: 1978 fand sich in einer Neusser Kneipe ein Häufchen Jünglinge zusammen, um einen neuen Grenadierzug ins Leben zu rufen.

 Wendsläpper auf Mallorca – beim gemeinsamen Segeltörn.

Wendsläpper auf Mallorca – beim gemeinsamen Segeltörn.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Der antiautoritäre Geist der 68er Jahre stand wohl Pate bei dem Vorsatz, ohne feste Zugführung und Satzung auskommen zu wollen. Einer meinte, dann nennt euch doch gleich Wendsläpper, und so war der Zugname aus der Taufe gehoben, Heinz Gilges wurde der erste Oberleutnant. Mit rotierender Zugführung und fehlender Satzung waren sie manches Mal das Sorgenkind der Korpsleitung, aber ,et hät emmer joot jejange’.

Abneigung gegen Disziplinierung, Militarismus und Obrigkeitsdenken war das eine, das andere aber die ,Lust an de Freud’. Uwe Beyen wurde erster fester Oberleutnant, der für mehr Ordnung sorgte und die Zügel an Dirk Lindenbeck übergab, der seitdem mit Wolfgang Weiler als Leutnant und Frank Wilhelmi als Feldwebel die Truppe führt und laut Gilges die „undankbare Aufgabe hat, die nun müde gewordenen Helden in den verdienten Ruhestand zu begleiten.“ Oder auch nicht, wenn sich noch genügend Aktive zusammenfinden. „Wenn et am Schönste is, hör mer op“, lautete die Entscheidung, wie Gründungsmitglied Walter „Pinky“ Steinhäuser berichtet: „Aber wer weiß, ob Beschlüsse immer endgültig sein müssen. Dies wäre dann auch typisch für die Wendsläpper.“

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