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Neuss Markus Reipen lässt die Schützen jubeln

Neuss · Scheibenschütze wollte seinem Vater Egon das Königsjahr schenken. Der wollte nicht alleine schießen, so trat der Sohn mit an - und gewann.

Was für ein Wettkampf, was für ein Happy End für die Scheibenschützen! Im kommenden Jahr, wenn die älteste Neusser Schützengesellschaft ihr 600-jähriges Bestehen feiert, steht mit Markus Reipen einer aus ihrer Mitte als neuer Schützenkönig an der Spitze des Neusser Bürger-Schützen-Vereins. Um Punkt 18.39 Uhr gestern Abend entschied er mit dem 22. Schuss den Wettkampf auf der Festwiese für seine Farben. Drei Mitbewerber hatten das Nachsehen, doch zumindest einer war nach eigenem Bekunden überglücklich: Egon Reipen, Vater des neuen Königs und für 20 spannende Minuten dessen schärfster Konkurrent. "Wichtig war, dass die Scheibenschützen in ihrem Jubiläumsjahr den König stellen", sagte er.

Vier Bewerber an der Vogelstange: Das hatte es zuletzt 2001 gegeben, als am Ende Franz-Josef Badort von der Schützenlust Schützenkönig wurde. Damals, so erinnert Komitee-Mitglied und Oberschützenmeister Martin Flecken die dicht gedrängt stehende Menschenmenge auf der Festwiese, waren 42 Schüsse nötig, jetzt reichten knapp die Hälfte. Denn jeder Kandidat wollte Nachfolger von Schützenkönig Rainer II. Reuß werden, jeder Schuss saß und zeigte Wirkung.

Neusser Schützenfest: Markus Reipen gewinnt das Königsschießen
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Hinter jeder Bewerbung steckt eine Geschichte. Christoph Napp-Saarbourg, Oberleutnant des Schützenlustzuges "Dropjänger" und im nächsten Jahr ein "Fünfziger", war schon im Vorjahr an der Vogelstange zu finden. Damals wie heute schoss er gut. Zu gut, wie Ehefrau Petra erneut fand. "Vielleicht sollte er ein-, zweimal daneben schießen, statt den Vogel für die anderen immer schön parat zu machen", sagte sie. Aber der Bewerber sah es "nach dem Schmerz des ersten Augenblicks" schon wieder locker. "Ich bin nächstes Jahr 25 Jahre in der Gesellschaft der Scheibenschützen" - also auch bei den Gewinnern.

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Ronald "Ron" Geisler trat aus dem Jägerzug "Annemarie" an. Seit 2006 sein Freund Mario Meyen König wurde versuchte der Deutsch-Amerikaner - damals noch bei der Gilde aktiv - seine Ehefrau Elisabeth von einer Kandidatur zu überzeugen. Doch sein Nüsser Rösken, dass er 1986 in Wiesbaden kennenlernte, wo er als Hubschrauber-Pilot der US-Army stationiert war, stimmte erst beim Königsehrenabend vor zwei Wochen zu - und der 3M-Mitarbeiter meldete sich prompt auch offiziell.

Allein Markus Reipen wurde erst auf Umwegen Königsbewerber. "Papa sollte erst alleine schießen", sagt der 41-jährige Geschäftsführer eines Malerbetriebes, der seinem Vater das Königsjahr zum 70. Geburtstag, der im nächsten Januar gefeiert wird, schenken wollte. Aber als Egon Reipen, 1997/98 Schützenkönig in Grimlinghausen, nicht alleine ans Gewehr treten wollte, wurde schließlich die Idee geboren, gemeinsam zu schießen. Vater und Sohn als Kontrahenten beim Vogelschießen - das hat es in der 191-jährigen Vereinsgeschichte der Bürger-Schützen noch nicht gegeben.

An der Seite des neuen Königs, der als Markus I. im Königsregister geführt wird, steht Ehefrau Susanne. Beide haben eine Tochter und einen Sohn.

(NGZ)
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