Gold-Rosi: "Schützenfest ist wie Olympia"

Das Neusser Bürger-Schützenfest hat sich bis nach Garmisch-Partenkirchen herumgesprochen. Zumindest kamen jetzt die Ski-Stars Rosi Mittermaier und Christian Neureuther aus Bayern nach Neuss, um mit Leidenschaft über das Schützenfest und seine Integrationskraft zu sprechen. Schützen und Sportler entdeckten Gemeinsamkeiten.

Sie sind bekennende Neuss-Fans: Rosi Mittermaier und Christian Neureuther. Die beiden Sport-Stars haben oft die Skihalle besucht und sind ab Januar das "Gesicht der Rheinland-Versicherungen". Jetzt zeigten sie den Komitee-Gästen beim "Dinner mit dem Schützenkönig" in der Pegelbar, dass sie das Neusser Schützenfest als etwas ganz Besonderes sehen: "Neuss hat durch das große Bürger-Schützenfest seine Identität bekommen — das ist wie Olympia für uns Sportler", sagte Olympiasiegerin Rosi Mittermaier. Ihr Mann Christian Neureuther ergänzt: "Wir sollten uns alle dafür einsetzen, solche Ereignisse zu unterstützen, die Werte transportieren wie Integration, Fairness und Toleranz."

Die beiden Garmisch-Partenkirchener, die den Blick auf das abends hell erleuchtete Quirinusmünster bewunderten, forderten die Sponsoren des Neusser Schützenfestes auf, sich mit Leidenschaft für die Einzigartigkeit einzusetzen — ob beim großen Heimatfest oder beim Kampf darum, olympische Spiele nach Deutschland zu holen. "Da darf man im Fall der Bewerbungskosten nicht immer nur sagen, es kostet zu viel, sondern muss aufzeigen, dass durch Glanz und Visionen Top-Qualität geschaffen wird", wies Neureuther darauf hin, dass bei der Olympiabewerbung das Ziel gewesen sei, ein emotionales Großereignis für behinderte und nicht-behinderte Sportler nach Deutschland zu holen, von dem das ganze Land profitiert hätte. "Jetzt lautet der Wunsch natürlich ,Garmisch-Partenkirchen 2022'", ergänzte Rosi Mittermeier.

Die zweifache Goldmedaillen-Gewinnerin von Innsbruck 1976 unterhielt sich angeregt mit der Neusser Schützenkönigin Carmen Kuhnert und nahm ebenso wie ihr Mann Christian Neureuther strahlend den Königsorden von Werner Kuhnert entgegen. Das Schützenkönigspaar, das außer Wassersport auch Skifahren liebt, tauschte sich mit den Wintersport-Experten aus. "Wir waren oft schon auf der Winklmoosalm, von wo Rosi Mittermaier stammt — und jetzt sitzen wir hier zusammen", sagte Carmen Kuhnert begeistert.

Auf die gegenseitige Hilfe unter Schützen verwies Rosi Mittermaier: "Kameradschaft ist wichtig, so wie Sie das im Schützenverein erleben." Auf Freunde könne man sich eben immer verlassen, auch dass sie einen mal zurechtwiesen. Sich gegenseitig zu unterstützen, das sei im Schützenwesen und im Sport wichtig, führte Christian Neureuther aus: "Wir brauchen Eliten in unserem Land, dazu müssen wir die Talente in allen Bereichen, ob Musik, Kunst, Sport oder Wissenschaft, verstärkt fördern."

Noch lange diskutierten die Sportstars mit den Unterstützern des Schützenfestes, viele von ihnen selbst aktive Schützen. Ans Mit-marschieren dachte Christian Neureuther zwar nicht, er erkundigte sich aber nach der Übertragung: "Da werden wir am 28. August mal den WDR einschalten. Eure riesige Königsparade muss man ja gesehen haben." Und wer weiß, vielleicht kommen beide ja mal Ende August nach Neuss, um sie live zu erleben.

(NGZ)
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