Neuss Bühnenbildner für den Nüsser Ovend

Neuss · Harald Plum, Herbert Walther, Klaus Kirschbaum und Gerrit Müller sind seit November in einem Keller kreativ.

 Wochenlang arbeiten die vier Kulissenbauer, unter ihnen Harald Plum, an der Bühne für den Nüsser Ovend. Nach der Veranstaltung wandert das meiste dann sofort in den Müll.

Wochenlang arbeiten die vier Kulissenbauer, unter ihnen Harald Plum, an der Bühne für den Nüsser Ovend. Nach der Veranstaltung wandert das meiste dann sofort in den Müll.

Foto: A. Woitschüzke

Es ist eines der bestgehüteten Geheimnisse: Wie wird es aussehen, das Bühnenbild am Nüsser Ovend? Sicher ist: "Alles ist fertig", sagt Harald Plum, "Chef" der Bühnenbautruppe. Noch lagern die zahlreichen Teile in einem Kellerraum des Bauvereins unter dem Rheinischen Landestheater. Am Freitag werden die Säulen, Mauern, Podeste und natürlich der Quirinus — soviel darf verraten werden — im Lkw zur Stadthalle transportiert. Den ganzen Tag lang wird dann aufgebaut, damit am Sonnabend, 2. Februar, alles fertig ist für den 85. Nüsser Ovend der Brauchtums- und Karnevalsgruppe der Heimatfreunde.

Die Vorbereitungen laufen schon lange. Im Oktober haben sich Elferrat und Bühnenbautruppe gemeinsam auf das Motto des diesjährigen karnevalistischen Treibens geeinigt: "Brot und Spiele". "Danach hat der Karikaturist Wilfried Küfen das Plakat entworfen, an dem wir Bühnenbauer uns orientieren", sagt Plum. Zunächst zeichnet der gelernte Schreiner, der aber seit Jahren als Hauptbrandmeister bei der Düsseldorfer Berufsfeuerwehr tätig ist, eine Skizze der Bühne: 20 Meter Breite, maximal drei Meter Tiefe und sechs Meter Höhe gilt es zu berücksichtigen.

"Die Bühne ist zwar viel tiefer, aber wir brauchen ja auch ausreichend Platz für die ganzen Leute auf der Bühne", erklärt Plum. Dazu zählen der Sitzungspräsident sowie die beiden Vorsitzenden, der Elferrat, die Tanz- und Musikapellen und natürlich die Künstler. Zudem muss Platz sein für die beiden Paginnen, die die Orden verleihen. "Deshalb kann ich mich nicht strikt an die Zeichnung von Küfen halten", sagt er. "Ich muss ja die ganzen Sicherheitsbestimmungen berücksichtigen. Es wäre der Super-GAU, wenn einer vom Podest herunterfiele." Seit November arbeitet Harald Plum gemeinsam mit seinen Bühnenbaukollegen, dem Neusser Fliesenlegermeister Herbert Walther, Malermeister Klaus Kirschbaum und Lehrer Gerrit Müller an dem römischen Motto. Plum ist erst seit drei Jahren bei der BKG aktiv.

Jeck ist er durch und durch. Bereits seit über zehn Jahren baut er jedes Jahr in Grefrath einen eigenen Karnevalswagen. Als Herbert Walther, sein Schützenbruder im Grenadierzug "Op Zack", ihm sagte, dass die Bühnenbautruppe der BKG einen Schreiner bräuchte, zögerte Plum nicht lange.

Zweimal die Woche trifft er sich mit den anderen Bühnenbauern und feilt an der Deko zum Nüsser Ovend. Ohne zu viel zu verraten, ist klar, welche Utensilien unverzichtbar sind beim Motto "Brot und Spiele": Säulen, Kapitelle, Samtvorhänge, Feuerkegel. "Alles ist aus Pappe", sagt Plum. "Wir müssen die ganzen Sachen ja auch transportieren können." Das Bühnenbild kann er selbst nur bedingt genießen. Plum ist im Elferrat und sitzt somit auf der Bühne.

Den besten Blick haben die Gäste im Saal. Wenn der Nüsser Ovend beendet ist und anschließend alle bei der Party im Foyer der Stadthalle feiern, müssen Harald Plum und seine Kollegen wieder arbeiten. "Wir bauen nachts die gesamte Bühnendeko wieder ab." Von der wochenlangen Arbeit wird kaum etwas übrigbleiben. "Das meiste geht direkt in den Müll", so Plum. Die Stadthalle muss am Sonntag wieder sauber sein.

(NGZ/jco/url)
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