Neuss Breuer-Wahlkampf kostet 50.000 Euro

Neuss · Am 1. August beginnt die heiße Phase des Bürgermeister-Wahlkampfes. SPD-Kandidat Reiner Breuer stellt seine Kampagne vor. Er setzt auf bunte Farben, kreative Köpfe, fleißige Helfer, prominente Redner und auf eine gut gefüllte Parteikasse.

 Die Plakate sind fertig. Reiner Breuer (v. r.) und seine SPD-Wahlkämpfer Michael Ziege und Benno Jakubassa sind gestern in Aktion getreten.

Die Plakate sind fertig. Reiner Breuer (v. r.) und seine SPD-Wahlkämpfer Michael Ziege und Benno Jakubassa sind gestern in Aktion getreten.

Foto: L. Berns

In der SPD-Zentrale an der Oberstraße türmen sich die Plakate, Flugblätter und Kugelschreiber. "Bis zum Wahlkampf-Start am 1. August werden wir fertig sein", sagt Parteichef Benno Jakubassa, "wir sind für einen langen Wahlkampf vorbereitet, inklusive der Verlängerung bis zur Stichwahl am 27. September." Jakubassa stellte gestern auf einer Pressekonferenz die Kampagne seiner Partei vor, die mit dem Landtagsabgeordneten Reiner Breuer erstmals einen Sozialdemokraten als Bürgermeister ins Neusser Rathaus einziehen lassen soll: "Unsere Chancen waren noch nie zu groß."

Benno Jakubassa will von Zweckoptimismus nichts wissen: "Ich höre doch, wie uns die Neusser auf den Straßen und in den Biergärten Mut machen." Der langjährige SPD-Vorsitzende schöpft noch aus einer weiteren Quelle Motivation: Noch nie hätten so viele Nicht-Genossen ihre Spenden für die Wahlkampfkasse geleistet: "Kleine Leute zahlen kleine Beträge, aber auch die summieren sich." Und: "Als ich als SPD-Chef anfing, lag das Spendenaufkommen von außerhalb bei Null."

Nach Angaben der SPD-Granden Jakubassa und Breuer lassen sich die Sozialdemokraten den Bürgermeister-Wahlkampf rund 50.000 Euro kosten. "Wir haben auch fleißig gespart und ich leiste auch meinen persönlichen Beitrag", sagt Kandidat Breuer, "aber besonders wertvoll ist die tatkräftige Hilfe, die ich von vielen, vielen Parteifreunden erfahre." Die Handarbeit mache wett, was der politische Wettbewerber an finanziellem Mehr in die Wahlkampf-Schale werfe. "Ich gehe davon aus, dass Thomas Nickel und die CDU drei- bis viermal so viel Geld wie wir zur Verfügung haben." Die CDU ließ Jakubassas Finanzspekulation gestern auf Anfrage der NGZ unkommentiert.

Und noch eins gibt Jakubassa mit Blick auf die Kosten zu Protokoll: "Wir haben zur Wahlkampf-Finanzierung keine Kredite aufgenommen und haben es auch nicht vor." Bei der Gestaltung der Kampagne ließ sich Reiner Breuer professionell beraten, verzichtete aber nach eigener Einschätzung auf teure Agenturen. Für ihn hätten die Dormagener Fotografin mit Neusser Wurzeln, Susanne Dobler, und Jens Knappe, Chef der Neusser Agentur art4artdesign, gearbeitet, "weil sie meine Kandidatur unterstützen".

Überhaupt freue er sich über viele Neusser und prominente Sozialdemokraten, die an seiner Seite im Bürgermeister-Wahlkampf Flagge zeigen. "Fast das komplette Landeskabinett kommt", strahlt Breuer. Vornweg die Landesmutter. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft habe ihm bereits am 27. März die Zusage für die Abschlussveranstaltung zwei Tage vor der Bürgermeisterwahl gegeben. Sie komme am Freitag, 11. September, für fünf Stunden nach Neuss. "Was wir machen, verraten wir noch nicht", sagt Reiner Breuer, "aber wir gehen in den Nahkampf. Die Zeit der Großkundgebungen ist vorbei." Auch die Minister Michael Groschek (Unternehmergespräch, 12. August, Pegelbar) und Guntram Schneider (Betriebsrätegespräch, 15. August, Thomas-Morus-Haus) haben sich angesagt; ebenso die Kabinettsmitglieder Ute Schäfer und Ralf Jäger.

An der Spitze des SPD-Wahlkampf-Teams stehen - neben Breuer und Jakubassa - Astrid Westermann und Michael Ziege, der vor allem die junge Zielgruppe via Internet-Angebote ansprechen soll.

(NGZ)
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