Neuss Breuer installiert einen Einsatzstab für Krisen-Situationen

Neuss · Bürgermeister Reiner Breuer hat im Rathaus einen so genannten Stab für Krisensituationen installiert. Damit folgt er einerseits einer Empfehlung von Landesinnenminister Ralf Jäger, der solche Leitungsgremien auch in kreisangehörigen Gemeinden für sinnvoll erachtet, schließt aber andererseits auch eine Lücke im Kommunikationssystem, die ihm schon zum Dienstantritt vor einem Jahr aufgefallen war. "Ziel soll und muss ein koordiniertes Vorgehen der Verwaltung im Schulterschluss mit unterschiedlichen Behörden sein", sagt er. Der Stab kann jetzt Einsatzbereitschaft melden.

Bei so genannten Großschadensereignissen oder (Natur)-Katastrophen tritt dieser Stab nicht zusammen. Die Bewältigung solcher Herausforderungen ist und bleibt Sache des Kreises als Träger des Katastrophenschutzes. Aber auch unterhalb dieser Schwelle gebe es besondere Ereignisse, die ein koordiniertes Vorgehen nötig machen, sagt Breuer. Der Wasserrohrbruch am vergangenen Freitag, der zu einem Druckabfall im gesamten Leitungsnetz der Stadtwerke geführt hatte und auch die Löschwasserversorgung der Feuerwehr betraf, hätte sich zu einem solchen Ereignis auswachsen können, sagt er. Zum Glück sei dieser Zwischenfall jedoch glimpflich verlaufen. Aber Breuer denkt nicht nur an solche Probleme. Auch bei Bombenfunden, die die Evakuierung eines Stadtteiles nötig machen, oder Großveranstaltungen könnte der Stab segenreich wirken.

An dessen Spitze steht der Bürgermeister, dem aber wohl nicht die operativ-taktische Einsatzleitung zufallen wird. In dieser Rolle sieht er eher den Stadtbrandmeister. Denn die Feuerwehr ist die Kerntruppe, auf die der Stab - neben den Kräften von Ordnungsamt oder Tiefbaumanagement - zurückgreifen wird.

Ob die neu gestalteten Meldeketten funktionieren und der Stab seine Aufgabe tatsächlich erfolgreich wahrnehmen kann, will Breuer noch mit einer großen Einsatzübung austesten.

(-nau)
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