Städtepartnerschaft Neuss-Herzliya Botschafter in Israel empfängt Neusser

Neuss · 30 Schülerinnen und Schüler aus Neuss haben den deutschen Botschafter in Tel Aviv, Steffen Seibert, bei ihrer Reise nach Israel einen Besuch abgestattet.

 Botschafter Steffen Seibert (vordere Reihe, Mitte) empfing die Delegation aus Neuss am Mittwoch an seinem Amtssitz in tel Aviv. Begleitet wird die Schülergruppe von Andreas Süß, Bert Römgens und Sebastian Appelfeller (stehend, v.l.).   Foto: Appelfeller

Botschafter Steffen Seibert (vordere Reihe, Mitte) empfing die Delegation aus Neuss am Mittwoch an seinem Amtssitz in tel Aviv. Begleitet wird die Schülergruppe von Andreas Süß, Bert Römgens und Sebastian Appelfeller (stehend, v.l.). Foto: Appelfeller

Foto: Apellfeller/Appelfeller

Steffen Seibert hatte seine Koffer kaum ausgepackt, da stand schon eine große Delegation aus Neuss vor der Tür der deutschen Auslandsvertretung in Tel Aviv, um mit dem neu bestellten Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Israel zu sprechen. Die 30 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Marienberg und des Nelly-Sachs-Gymnasiums waren gerade im Heiligen Land angekommen und wollten über Jerusalem weiter nach Herzliya reisen, der designierten – und demnächst sechsten – Partnerstadt von Neuss.

Seibert war ZDF-Journalist und danach von 2010 bis 2021 Sprecher der Bundesregierung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, bevor er im März zum obersten Repräsentanten Deutschlands in Israel bestellt wurde. Seinen Dienst trat er dort am 9. August an und empfing am Mittwoch als Hausherr in der Botschaft Besuch aus Neuss. „Es gab ausführlich Gelegenheit, über das Land Israel und seine Menschen zu sprechen“, berichtete anschließend der evangelische Pfarrer Sebastian Appelfeller, der mit seinem katholischen Amtsbruder Andreas Süß und Bert Römgens von der jüdischen Gemeinde die Delegation begleitet. Eine Reise „auf den Spuren unseres Glaubens“ sei die Fahrt, hatte Süß in einem Interview für den Gemeindebrief der evangelischen Gemeinden betont, und auch diese als „starkes Zeichen für ein gutes, lebendiges, ökumenisches Miteinander“ gewertet.

Im Gespräch mit dem Botschafter kam aber auch der eigentliche Grund der Reise zur Sprache: Die Städtepartnerschaft zwischen Neuss und Herzliya und die beabsichtigte Schulpartnerschaft mit israelischen Schülern. Denn noch existiert die Städtepartnerschaft nur als gegenseitige Absichtserklärung, mit der Schülerreise beginnt sie zu leben. Am Dienstag hatte sich die Gruppe der beiden Gymnasien auf den Weg gemacht, um so den Jugendaustausch zwischen beiden Städten in Gang zu bringen. Im November folgt eine kleine Delegation mit Bürgermeister Reiner Breuer und Jugendlichen des Offenen Treffs Barbaraviertel um OT-Leiter Niels Elsäßer.

Entstanden war die Idee zur Reise in Neuss bei der Eröffnung der neuen Neusser Synagoge im vergangenen Jahr, erinnert Sebastian Appelfeller. Gemeinsam mit vier Lehrerinnen und Lehrern sowie  Isabelle Defort vom Anfang des Jahres gegründeten Freundschaftsvereins „Chaverut“ Neuss-Herzliya wird diese Idee derzeit umgesetzt. „Neuss meets Herzliya“ steht auf den T-Shirts, die alle Teilnehmer dieser einwöchigen Reise erhalten haben. Aber bevor die 1924 gegründete 120.000-Einwohner-Stadt angesteuert wurde, mit der seit 2019 über eine Städtepartnerschaft gesprochen wird, wurde ein Zwischenstopp in Jerusalem eingelegt. Christoph Kleinau

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