Neuss Bombenentschärfung: Zwei Orte bereiten sich vor

Neuss · Das Theresienheim der Caritas hält heute zusätzliche Pflegekräfte und auch Pflegebetten bereit. Denn das Altenheim ist Anlauf- und Sammelstelle für die Menschen in Hoisten und Weckhoven, die wegen einer Bombenentschärfung an der Schluchenhausstraße ihr Haus verlassen müssen.

 Die letzte Bombe wurde im Juni 2009 im Hafen entschärft.

Die letzte Bombe wurde im Juni 2009 im Hafen entschärft.

Foto: woi

Und weil auch Gehbehinderte und Ältere dorthin gebracht werden sollen, hat sich das Haus gut vorbereitet. "Speisesaal und Foyer stehen zur Verfügung, bei Bedarf auch einige Gruppenräume", sagt Heimleiterin Erika Szynaka. Aber mit Völkerschaften rechnet sie eigentlich nicht. Gelassenheit entlang des Gillbach.

Ab 9 Uhr wird heute das öffentliche Leben in Hoisten und Teilen Weckhovens ruhen. Anlass dazu gibt eine Fliegerbombe, die am Montag gefunden und heute entschärft werden soll. Bis der Sprengmeister Entwarnung gibt, wird im Radius von rund 250 Metern um die Bombe kein Mensch geduldet.

Für die Firma Fischer Akkumulatorentechnik und weitere Unternehmen im Gewerbegebiet Am Hagelkreuz schafft das echte Probleme. "Unsere Außendienstmitarbeiter schieben in ihrem Home-Office Dienst, damit wir für die Kunden erreichbar sind", erklärt Erika Barrera, alle anderen Mitarbeiter der 45-köpfigen Belegschaft treten erst um 11 Uhr ihren Dienst an. Sie fragt sich allerdings, wer für den Verdienstausfall einsteht. Der Mitarbeiter der Stadt, der das Unternehmen gestern benachrichtigte, habe dazu nichts sagen können.

Die Grundschule Kyburg in Weckhoven und die Richard-Schirrmann-Schule Hoisten liegen nur knapp außerhalb des so genannten erweiterten Gefahrenbereiches. Beide Schulleiter gaben den Kindern trotzdem gestern Elternbriefe mit.

Darin werden alle Kinder zur ersten Stunde einbestellt, damit sie vor der Sperrung in der Schule sind. Und zumindest an der Kyburg-Schule wird die große Pause heute im Gebäude verbracht, erklärt Rektor Josef Oppermann. Und vor einer offiziellen Entwarnung wird auch Adi Leweke , Schulleiter in Hoisten, kein Kind auf den Nachhauseweg schicken.

(NGZ/rl/jco)
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