Zwei Verletzte Blutiger Streit auf offener Straße in Neuss

Neuss · In Neuss-Weckhoven hat es eine blutige Auseinandersetzung gegeben. Mindestens zwei Beteiligte wurden verletzt. Einige der Täter könnten noch auf der Flucht sein. Die Polizei hat mehrere Straßen in Weckhoven gesperrt.

Blutiger Streit in Neuss-Weckhoven
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Für die Polizei war es am frühen Abend zunächst — sachlich korrekt und nüchtern — eine gewalttätige Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen auf offener Straße. Für die Anwohner war die Sache klarer: "Hier tobt ein blutiger Bandenkrieg", sagt ein Mann, der in der Nähe des Tatortes an der Ecke Weckhovener Straße/Friedrich-von-der-Schulenburg-Straße wohnt. Mit Namen genannt werden will er lieber nicht: "Das sind zwei Gangs aus Weckhoven und von außerhalb, die sich bekämpfen."

Von mindestens zwei Verletzten, die in einem Krankenhaus behandelt werden mussten, spricht die Polizei, die andere möglicherweise Tatbeteiligte festnehmen konnte.

Gegen 21.30 Uhr versucht Polizeisprecherin Diane Drawe bei einer improvisierten Pressekonferenz aufzuklären. Die eigentliche Tat liegt zu diesem Zeitpunkt bereits über vier Stunden zurück. Polizei und Rettungsdienst waren zunächst zu einer Schlägerei auf einem Garagenhof gerufen worden. Neben Streifenwagen fahren auch Rettungswagen und Notärzte vor. Am Einsatzort stellt sich aber schnell heraus, dass mehr dahintersteckt als eine handgreifliche Auseinandersetzung zwischen ein paar Jugendlichen.

Zeugen berichten gegenüber unserer Redaktion von einer Schießerei, wollen Patronenhülsen gesehen haben. Erste Meldungen dieses Inhalts gehen um 16.55 Uhr bei der Polizei ein. Ob tatsächlich Schüsse fielen, konnte sie bis zum Abend nicht bestätigen. Die Ermittlungen gehen aber in diese Richtung. Das wird deutlich, als ein Polizeihund den Tatort, eine Wiese vor einem viergeschossigen Mehrfamilienhaus, nach weggeworfenen Waffen oder Patronenhülsen absucht.

Blutspuren auf dem Gehweg

Auch Blutspuren wurden dem Vernehmen nach auf dem Geh- und Radweg sichergestellt. Die Hintergründe dieser Tat liegen bis zum späten Abend auch für die Polizei noch im Dunkeln. Drawe schließt allerdings aus, dass sich die Gewalt gegen Passanten, im Polizeideutsch "Zufallsopfer", gerichtet hat. So unklar das Tatmotiv, so unklar auch der Umfang der Auseinandersetzung. "Wie viele Tatbeteiligte es tatsächlich gab, wissen wir nicht", sagt Drawe. Sie kann am Abend auch nicht ausschließen, dass andere Tatverdächtige noch auf der Flucht sind. Da hat die Vernehmung der Festgenommenen schon begonnen.

Zu Anzahl, Alter oder Nationalität machen Polizei und Staatsanwaltschaft derzeit noch keine Angaben. "Aus ermittlungstaktischen Gründen", sagt Drawe, die sich auch zu Art und Schwere der Verletzungen bei den beiden Männern im Krankenhaus ausschweigt. "Es besteht keine Lebensgefahr", sagt sie. Möglicherweise sollte einer der beiden Verletzten das Krankenhaus schon am Abend wieder verlassen können.

An der Weckhovener Straße wird noch am Abend ein Auto sichergestellt und abgeschleppt, das mit der Tat in Zusammenhang stehen könnte. Die Fahndungsmaßnahmen der Polizei dauern noch an, und auch die Spurensicherung hat da ihre Tatortarbeit noch nicht beendet. Noch am Abend wird eine Mordkommission eingerichtet und übernimmt die Ermittlungen. Routine. Es bedeutet nicht zwangsläufig, dass ein Mensch getötet wurde.

(RP)
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