Polizei sucht Zeugen Mehrere Schaufenster in Neuss mit Hammer zertrümmert
Neuss · In der Nacht zu Montag wurden mehrere Scheiben in der Neusser Innenstadt beschädigt. Waren es Jugendliche?
Der Arbeitstag begann für Melanie Kreutzer am Montag mit einem Schock. Als sie um 9.30 Uhr ihr Schuhgeschäft an der Niederstraße aufschließen wollte, bemerkte sie die stark eingerissene Schaufensterscheibe. Lediglich die Doppelverglasung verhinderte einen schlimmeren Schaden. Bei der Polizei sei sie sofort an die Kripo verwiesen worden – und die war zu dem Zeitpunkt bereits über weitere beschädigte Schaufensterscheiben informiert: Von „mindestens drei“ im Bereich der Innenstadt (Krefelder Straße und Niederstraße) spricht die Polizei.
Ein Zeuge konnte gegenüber den Beamten Angaben zu zwei Männern machen, die um 23.19 Uhr mit einem Hammer auf Schaufensterscheiben einschlugen. Am Ende der Krefelder Straße bogen sie nach links ab, wo der Zeuge sie aus den Augen verlor. Bei den Verdächtigen soll es sich um zwei junge Männer im Alter zwischen 14 und 17 Jahren gehandelt haben. Eine Person trug eine Kapuzenjacke mit einer grauen Regenjacke darüber, die zweite Person hatte eine kurze Jacke an. Eine umgehende Fahndung der Polizei im Bereich der Innenstadt verlief erfolglos
Besonders schlimm erwischte es ein Schaufenster am Restaurant von Taylan Karalar. Die große Frontscheibe zur Krefelder Straße hin wurde von den Unbekannten komplett zertrümmert. In diesem Fall half auch die Doppelverglasung nicht. Ein Betrieb ist derzeit nicht möglich. „Wann wir wieder öffnen können, steht noch nicht fest“, sagt Karala, der noch in der Nacht zu Montag von dem Vorfall erfuhr und von der Polizei vor Ort bereits erwartet wurde. Das Problem: „Es dauert mindestens vier bis sechs Wochen, bis die neue Scheibe eingebaut ist“, sagt Karalar. Bis dahin müsse er das große Fenster wohl oder übel mit Holz notdürftig ersetzen.
Auch für Tobias K., der nur wenige Meter entfernt den „Fitness Megastore“ führt, endete die Nacht zu Montag abrupt. Als zunächst um kurz vor Mitternacht bei ihm „Sturm geklingelt“ wurde, hätten er und seine Frau – beide leben in einer Wohnung über dem Geschäft – noch an einen Scherz gedacht. Als er um 3.30 Uhr dann zufällig wach wurde und auf sein Handy schaute und die vielen Anrufe in Abwesenheit bemerkte, wurde er allerdings stutzig. „Wir sind dann runter zum Laden und haben den Schaden gesehen“, sagt K., der das Loch in dem mehr als drei Meter langen Schaufenster zunächst notdürftig mit Klebeband flickte, nachdem er die Polizei informiert hatte.
Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet mögliche weitere Zeugen, die Angaben zur Tat oder zu den beschriebenen Personen machen können, sich unter der Telefonnummer 02131 3000 zu melden.
Womöglich könnten Videoaufzeichnungen die Ermittlungen erleichtern. „Wir haben Überwachungskameras installiert“, sagt Melanie Kreutzer.
