Großeinsatz in Neuss Brand zerstört sechs Lkw und Transporter

Neuss · Ein Feuer hat in der Nacht zu Montag im Neusser Barbaraviertel vier Löschzüge der Feuerwehr auf Trab gehalten. Mehrere Laster und Kleintransporter einer Autovermietung brannten ab.

Neuss: Lkw brennen ab
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Lkw brennen in Neuss ab

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Foto: Daniel Bothe

Auch am Morgen danach sind die Spuren unübersehbar. Lkw mit ausgebrannten Führerhäusern und schwer beschädigte Klein-Transporter fallen auf dem Gelände am Rande der Nordstadt sofort ins Auge. In der Nacht zu Montag hatten die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei an der Dyckhofstraße alle Hände voll zu tun. Sie wurden vor Mitternacht auf ein abgeschlossenes Gelände gerufen, das die Autovermietung Arndt gepachtet hat. Dort standen mehrere Fahrzeuge in Flammen. Wegen der erheblichen Rauchentwicklung mussten sowohl die Dyckhofstraße als auch die Brücke Verschiebebahnhof gesperrt werden. Wie die Polizei mitteilte, hatte die Feuerwehr den Brand um 1 Uhr gelöscht und die Straßen konnten für den Verkehr wieder freigegeben werden. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.

Die Polizei steht mit ihren Ermittlungen am Anfang. Dennoch drängt sich bei dem Brand die Frage auf: War es der "Feuerteufel", der in der Nordstadt seit Monaten sein Unwesen treibt? Oder war es vielleicht doch ein Nachahmungstäter? "Wir prüfen, ob der Brand Teil der Serie sein kann", sagt Polizeisprecherin Diane Drawe auf Nachfrage. Sollte dies der Fall sein, dann wäre der Brand in der Nacht zu Montag der mit dem bislang höchsten Sachschaden innerhalb jener Serie. Der Schaden liegt — alle Taten zusammengerechnet — laut Diane Drawe bei mehreren 100.000 Euro. Nach den Untersuchungen gestern könne ein technischer Defekt als Brandursache "nahezu ausgeschlossen" werden.

Erst in den Morgenstunden des 3. Januar verzeichneten die Ermittler Autobrand Nummer 13 seit Mitte Oktober in der Neusser Nordstadt. Zwar wurde jüngst das Phantombild eines jungen Mannes veröffentlicht, die Polizei schließt jedoch nicht aus, dass mehrere Täter beteiligt waren. Die Polizei sprach Montagnachmittag von sieben beschädigten Fahrzeugen — zunächst wurden sechs vermeldet.

Nach Angaben von Frauke Arndt, Geschäftsführende Gesellschafterin der betroffenen Autovermietung, käme aber noch ein beschädigter Anhänger hinzu. "Wir wurden um 23.45 Uhr über den Brand informiert und waren um 0 Uhr vor Ort", sagt Arndt. Unter anderem habe man den Einsatzkräften die Schlüssel für die Fahrzeuge ausgehändigt, "so konnten sie den Schaden minimieren und ein weiteres Übergreifen der Flammen verhindern", sagt Arndt. Rund 20 Fahrzeuge standen zum Zeitpunkt des Brandes auf dem angemieteten Gelände. Aktuell stehen dort besonders viele Miet-Wagen, weil das Geschäft gerade noch in der Winterpause steckt. In Neuss hat das Unternehmen nach Angaben von Frauke Arndt eine Fahrzeugflotte von ungefähr 400 Stück. Einen solchen Brand habe die Geschäftsführerin in all den Jahren aber noch nicht miterlebt. Die Höhe des Schadens konnte sie am Montag nicht angeben. Was Arndt besonders wichtig ist: "Zum Glück wurde niemand verletzt. Hier hat aber jemand bewusst in Kauf genommen, dass Menschen zu Schaden kommen. Schließlich sind Wohnhäuser in der Nähe." Bei der Löschung verwendeten die Einsatzkräfte neben Wasser auch einen speziellen Schaum. "Das ist bei Fahrzeugbränden so üblich", sagt Feuerwehr-Sprecher Christian Franke. Der Schaum ersticke auch die brennenden Betriebsmittel, die aus den Fahrzeugen auslaufen.

Da eine unbekannte Menge Betriebsmittel der Fahrzeuge sowie das kontaminierte Löschwasser in die öffentliche Kanalisation eingedrungen war, wurden die Untere Wasserbehörde des Rhein-Kreis-Neuss sowie das Tiefbaumanagement der Stadt Neuss als Fachberater zur Einsatzstelle alarmiert. Sachdienliche Hinweise zum Brand nimmt die Polizei unter der Rufnummer 02131 3000 entgegen.

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