Prävention in Neuss Kritik nach Drogenfund in Erfttal

Erfttal · Nach den Drogenfunden der Polizei nach Schwerpunktkontrollen in Erfttal schrillen bei Stadtteilkümmerer Werner Schell die Alarmglocken. Das Problem sei, dass die Streetworkarbeit in Neuss vor einiger Zeit zentralisiert wurde.

 Die Container auf dem Kirmesplatz wurden aufgestellt, um jungen Erwachsenen eine Aufenthaltsmöglichkeit zu geben.

Die Container auf dem Kirmesplatz wurden aufgestellt, um jungen Erwachsenen eine Aufenthaltsmöglichkeit zu geben.

Foto: Janßen/Simon Janßen

Nach den Drogenfunden der Polizei nach Schwerpunktkontrollen in Erfttal schrillen bei Stadtteilkümmerer Werner Schell die Alarmglocken. „Offensichtlich steht der beschriebene Drogenfund im Zusammenhang mit der ,Bauwagenproblematik’ auf dem Erfttaler Kirmesplatz“, sagt er. Die Bauwagen waren vor Jahren dort platziert worden, um Aufenthaltsmöglichkeiten für junge Erwachsene zu schaffen.  Schell, der ein breiteres Präventionsprogramm für Neuss fordert, drückt es offensiver aus: „Es ist grundsätzlich so, dass die Jugendlichen, die vor Jahren an verschiedenen Standorten in Erfttal Probleme bereiteten, bewusst auf den Kirmesplatz ,umgesiedelt’ und dort unter Betreuung einiger Streetworker gestellt worden sind.“ Es sei jedoch klar gewesen, dass damit die Drogenproblematik nicht gelöst wird. Als eine Ursache sieht Schell die Tatsache, dass die Streetworkarbeit in Neuss vor einiger Zeit hinsichtlich Einsatzorte und Führung zentralisiert wurde, sodass es zu einer deutlichen Verringerung der Betreuungsarbeit auf dem Kirmesplatz und an anderen Orten in Erfttal kommen musste.

Das bestätigt auch Klaus Winkels, Diplom-Sozialpädagoge im Kontakt Erfttal: „Das Budget wurde gekürzt und die Arbeitszeiten der Streetworker auf andere Stadtteile verlagert.“ Zwar würden in dem Stadtteil an manchen Bereichen offen Drogen konsumiert, das sei allerdings kein Erfttal spezifisches Problem. „Gleiches kann man auf der Furth oder in der Innenstadt beobachten“, sagt Winkels.

Ähnlich sieht es Streetworker Ridvan „Richie“ Ucar auf Nachfrage unserer Redaktion. Bezogen auf die Personalsituation sagt er: „Verstärkung wäre nicht schlecht.“

(jasi)
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