Neuss Biogas-Anlage steigert Kapazität um 40 Prozent

Neuss · Die Kapazität und somit der Ausstoß der Biogas-Anlage auf dem Schelmrather Hof, südwestlich von Hoisten gelegen, soll durch eine bessere Auslastung um 40 Prozent gesteigert werden.

 Herbert Königs will mehr Biogas aus Hoisten ins Netz einspeisen.

Herbert Königs will mehr Biogas aus Hoisten ins Netz einspeisen.

Die Betreiber der Anlage, die Landwirte Herbert Königs und Christian Nellen, sind Dienstag Abend ihrem Ziel einen großen Schritt näher gekommen. Der erforderliche Aufstellungsbeschluss zur Änderung des Flächennutzungsplanes passierte nicht nur den Ratsausschuss für Planung und Stadtentwicklung, sondern das Projekt geht sogar mit Rückendeckung aller Fraktionen seiner Umsetzung entgegen.

Große Wirkung, kleine Maßnahme. Der 40-prozentige Kapazitätssprung wird schon möglich, in dem lediglich eine neue Silofläche gebaut wird. Die Erhöhung des Zuckerrübenanteils auf 4000 Tonnen macht eine Zwischenlagerung erforderlich. Daher soll die Fahrsiloplatte um 900 Quadratmeter erweitert werden.

Nach Angaben der Inhaber müssten die Anwohner zwar mit mehr Lastwagenverkehr zur Anlieferung des Rohstoffes – Mais und Zuckerrüben – rechnen, doch das insgesamt an nur ein bis zwei Tagen in der Erntezeit. Auf dem Schelmrather Hof steht die einzige Biogas-Anlage auf Neusser Stadtgebiet. Sie wird von den Stadtwerken Neuss (SWN) umfassend unterstützt, die inzwischen vier Blockheizkraftwerke (BHKW) mit Gas aus Biomasse betreiben.

Bereits 2007 hatten die beiden Bauern damit begonnen, den auf eigener Scholle angebauten Mais in einer eigenen Anlage zu verstromen und diesen ins Netz einzuspeisen. Ende 2009 wurde der Generator vom Netz genommen, denn die Stadtwerke hatten mit der jungen Firma ein neues Modell auf die Füße gestellt: Das Biogas wurde in einer Anlage der Stadtwerke auf dem Schelmrather Hof so aufbereitet, dass er als Biomethan in Erdgasqualität ins Netz gepresst werden konnte.

Abnehmer sind die BHKWs der Stadtwerke und der Plange-Mühle. Für deren Betrieb müssen die SWN derzeit nach eigenen Angaben allerdings noch Biogas zukaufen – künftig aber vielleicht deutlich weniger.

(NGZ)
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