Neuss Bezahlbare Häuser für kinderreiche Familien

Neuss · Der Bauverein hat sieben öffentlich geförderte Einfamilienhäuser gebaut, die kinderreichen Familien zur Miete angeboten werden.

 Johannes Brings und Nicole Brandner sind im Umzugsstress: Mit ihren vier Kindern ziehen sie in eines der neuen Bauvereins-Häuser.

Johannes Brings und Nicole Brandner sind im Umzugsstress: Mit ihren vier Kindern ziehen sie in eines der neuen Bauvereins-Häuser.

Foto: woi

Weihnachten im neuen Haus zu feiern — dieser Wunsch geht für sieben kinderreiche Neusser Familien in Erfüllung. Die ersten Familien sind nun in die architektonisch ansprechenden, nach neuesten energetischen Gesichtspunkten gebauten Bauvereins-Häuser in Gnadental eingezogen, die aufgrund öffentlicher Förderung auch für kinderreiche Familien bezahlbar sind.

Zu der Schlüsselübergabe des Neusser Bauvereins an den jetzt fertiggestellten Miet-Einfamilienhäusern am Berghäuschensweg kamen auch Johannes Brings und Nicole Brandner, die sich mit ihren vier Kindern, Jonas (4), Yannick (6), Emily (7) und Leonie (11) auf ihr neues Zuhause freuen. "Es ist unser schönstes Weihnachtsgeschenk", sagt die 34-jährige Mutter. "Denn das Haus ist ein Traum."

Mit Hilfe von Verwandten, Freunden und Arbeitskollegen waren sie unter den ersten, die ihre Möbel und Kartons ins neue Haus brachten. Bislang wohnte die Familie in einer 88 Quadratmeter großen Wohnung in Rosellerheide, die auch dem Neusser Bauverein gehört, doch recht beengt war. "Die meisten unserer Möbel waren eingelagert bei einem Kollegen", erzählt Johannes Brings (44), der als Feuerwehrmann in Neuss arbeitet. Denn die Einbauküche habe genausowenig in die oberste Dachgeschosswohnung gepasst wie etliche andere Möbel. Doch da die Familie ihr bisheriges Haus in Rommerskirchen zum Sommer verlassen musste, brauchte sie vorübergehend ein neues Heim. Seit fast zwei Jahren habe sie nahezu täglich alle Angebote auf dem freien Wohnungsmarkt in und um Neuss studiert, sagt Nicole Brandner: "Doch Häuser oder Wohnungen, die entsprechend groß sind, für unter 1000 Euro Kaltmiete zu finden, ist nahezu aussichtslos. Man kann doch nicht nur fürs Wohnen arbeiten gehen. Davon wird keiner satt." Johannes Brings fügt hinzu: "Und wenn es doch mal ein Angebot gab, hatten wir den Eindruck, dass Vermieter ungern so große Familien nehmen. Die meisten entscheiden sich dann eher für Paare mit ein oder zwei Kindern."

Aus der NGZ hatte Nicole Brandner im vergangenen Jahr erfahren, dass der Bauverein in Gnadental sieben öffentlich geförderte Mieteinfamilienhäuser baut. "Wir haben uns dann sofort die Bewerbungsformulare geholt", erzählt sie. Zudem musste das Paar einen Wohnberechtigungsschein vorlegen.

Rund 300 Bewerbungen für die neuen Miethäuser waren beim Neusser Bauverein eingegangen. Das zeigt die enorme Nachfrage nach gerade solchen Angeboten. Auf die reagiert auch die Gemeinnützige Wohnungs-Genossenschaft (GWG), die solche Objekte zurzeit in Kaarst entstehen lässt. "Davon können wir gar nicht genug bauen", sagt GWG-Vorstand Ulrich Brombach.

Aber nicht alle Bewerbungen erfüllten die Kriterien, sagt Peter Krupinski, Prokurist beim Bauverein. Denn nur Familien mit mindestens drei Kindern und Wohnberechtigungsschein haben Anspruch auf die Häuser. Auch werde gefragt, wie lange eine Familie schon auf Wohnungssuche ist oder ob sogar eine Notfall-Wohnsituation vorliegt.

(NGZ)
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