Maximilian-Kolbe-Hauptschule in Neuss Bewegender Abschied von der letzten Hauptschule

Mit einer emotionalen Feier hat die Maximilian-Kolbe-Hauptschule jetzt „Mach’s gut, Neuss“ gesagt. Jetzt stehen Gesamtschule und Gymnasium im Fokus.

 Die Abschiedsfeier fand im grünen Innenhof der Schule statt.

Die Abschiedsfeier fand im grünen Innenhof der Schule statt.

Foto: Andreas Woitschützke

(klni) Marion Wittig macht aus ihrer Betrübtheit keinen Hehl, denn im Sommer ist endgültig Schluss mit der einzig verbliebenen Hauptschule in Neuss. Jetzt stehen Gesamtschule und Gymnasium im Fokus.

„Schade“, so quittiert die langjährige Chefin an der Bergheimer Straße Kostenpflichtiger Inhalt die unabwendbare Schließung der Schule, die zuletzt nur noch in neun Klassen- und Fachräumen in der zweiten Etage des großen Gebäudes logierte. Ohne den Blick auf die pädagogische Gesamtlage ging es bei dieser stilvollen Abschiedsfeier auf dem grünen Innenhof nicht ab. Bisher habe, so war dort zu erfahren, das dreigliedrige Schulsystem mit Hauptschule, Realschule und Gymnasium doch bestens funktioniert. Darin hätte jeder nach seinen Kompetenzen den richtigen Platz gefunden. Nachkarten will Marion Wittig nicht, aber eben doch darauf hinweisen, dass sich an ihrer seit dem Jahr 1976 in dieser Form existierenden katholischen Ausbildungsstätte in Spitzenzeiten 700 Schüler getummelt hätten: „In den vergangenen Jahren waren es nur noch 100.“

Trost beziehen Lernende und Ausbilder daraus, dass es für alle weitergeht. Lehrer Thomas Peters hat die seit 1929, wenn auch ursprünglich an anderer Stelle bestehende Schule, seit 1976 bebildert und betextet. In der Historie war immer Bewegung, das belegt er mit einer langen Reihe von an den Wänden angebrachten Schaubildern.

Ab 1968 war es die Maximilian-Kolbe-Schule, und ab 1980 war der Standort die Bergheimer Straße. Ulrich Plöger, Schulamtsdirektor für den Rhein-Kreis Neuss, kommentiert das Aktuelle: „Bewährtes läuft aus, und jetzt verlangt das Neue sein Recht.“ Daraus ergäben sich durchaus große Chancen für Kinder und Pädagogen.

Schulseelsorger Monsignore Guido Assmann fand in einer bewegenden Predigt, die auch das grausame Schicksal von Maximilian Kolbe nicht ausließ, die richtigen Worte: „In dieser katholischen Bekenntnisschule mit ihrer großen Offenheit für Andersgläubige stand immer das Gemeinsame im Vordergrund“, betonte er.

Und wie intensiv dort großes Engagement, Inklusion und Integration gelebt wurden, machte noch einmal Marion Wittig deutlich. Auch Schüler und Schülerinnen kamen nach der Einleitung „Wenn ich an die Schule denke…“ zu Wort. Dabei muss es nicht wundern, dass einer vor allem die Wallfahrten und Klassenausflüge pries.

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