Neuss Betrüger in Gewerbegebiet Taubental festgenommen

Neuss · Ein 59-jähriger Kölner gab an, Überschussware zu verkaufen, brannte dann aber mit dem Geld durch.

Als vermeintlicher Speditionsmitarbeiter hat ein 59-jähriger Kölner mehrere Opfer in Neuss um Tausende Euro gebracht. Im Gewerbegebiet "Im Taubental" konnte ihn die Polizei am Mittwoch festnehmen. Ein Mann, den der 59-Jährige übers Ohr hauen wollte, hatte zuvor die Beamten informiert, die dann am vereinbarten Treffpunkt auf den Betrüger warteten.

Dessen Masche war laut Polizei immer dieselbe: An Werkstätten, Autowaschanlagen und Sportstätten sprach er überwiegend Männer an und gab sich ihnen gegenüber als Mitarbeiter einer Spedition aus. Er bot seinen späteren Opfern unter anderem günstige Elektroartikel, wie Fernseher und Smartphones, aber auch Tabakwaren an. Die Sachen hatte er jedoch nie dabei, weil es sich angeblich um Überschussware aus einer Spedition handelte. Um seine Lügengeschichte überzeugend darzustellen, verkleidete sich der Kölner bei seinen Taten entweder mit einem Hausmeisterkittel oder einer anderen passenden Arbeitskleidung.

Hatten die potenziellen "Geschäftskunden" angebissen, vereinbarten sie mit dem 59-Jährigen ein Folgetreffen an der vermeintlichen Spedition. Diese befand sich nach Angaben der Polizei in den meisten Fällen in einem Neusser Gewerbegebiet.

Hier ließ sich der Tatverdächtige das zuvor vereinbarte Geld - oftmals mehrere tausend Euro - in bar aushändigen und gab anschließend an, die Ware aus dem Lager holen zu wollen. Während die Opfer ahnungslos mit ihrem Wagen an die Laderampe fuhren, verschwand der 59-Jährige mit dem Bargeld. Ehe die "Kunden" bemerkt hatten, dass sie einem Betrüger aufgesessen waren, war dieser bereits über alle Berge.

Bei der Festnahme im Gewerbegebiet Taubental stellte sich zudem heraus, dass der 59-Jährige mit einem nicht zugelassenen Wagen mit gefälschten Kennzeichen angereist war. Außerdem bestand gegen den Mann ein Haftbefehl wegen gleich gelagerter Delikte. Er wurde festgenommen, die Ermittlungen dauern an.

Die Kölner und Neusser Beamten gehen davon aus, dass noch mehrere Menschen von dem Kölner betrogen worden sind. Opfer, die sich bisher noch nicht bei der Polizei gemeldet haben, werden deshalb gebeten, sich mit dem Kriminalkommissariat 21 in Neuss unter der Telefonnummer 02131 3000 in Verbindung zu setzen.

(NGZ)
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