15 Jahre Theater am Schlachthof Besuch der Mona Lisa

15 Jahre Theater am Schlachthof · Neuss 15.000 Mark - das war alles, was den jungen Menschen zur Verfügung stand. Neben dem zum Abriss bestimmten Gebäude einer alten Lackfabrik, aber es reichte, um eben dieses so weit wieder in Schuss zu bringen, dass dort Neusser "EIGEN-art" gepflegt werden konnte.

 TaS-Schauspielerin Elisabeth Pleß hat schon mal das berühmte Lächeln der (vermutlich porträtierten) Lisa del Giocondo einstudiert.

TaS-Schauspielerin Elisabeth Pleß hat schon mal das berühmte Lächeln der (vermutlich porträtierten) Lisa del Giocondo einstudiert.

Foto: TaS

Neuss 15.000 Mark - das war alles, was den jungen Menschen zur Verfügung stand. Neben dem zum Abriss bestimmten Gebäude einer alten Lackfabrik, aber es reichte, um eben dieses so weit wieder in Schuss zu bringen, dass dort Neusser "EIGEN-art" gepflegt werden konnte.

Unter diesem Label hatten sich schon Ende der 80er Jahre junge Künstler und Kabarettisten zusammengefunden, um ihre Art von Theater zu machen. Zunächst an der Uhlandstraße und ab 1994 dann eben in der alten Lackfabrik, die zum Theater am Schlachthof (TaS) wurde.

15 Jahre später ist der braune, wackelige Pressspanbühnenboden der ersten Stunde, der zwölfmalige Umbau des Hauses schon Geschichte, denn das Theater unter der Geschäftsführung von Reinhard Mlotek hat sich längst zur festen Größe in der freien Szene entwickelt. "Größere Bühnen als unsere haben nicht durchgehalten", erzählt Mlotek mit einer Mischung aus Bedauern und Stolz, "aber wir schon". Nach der Krise in den Jahren 2006/07 hat sich die Situation des TaS zudem wieder gefestigt: Sponsoren und Zuschauer sind zurückgekehrt, dringliche Probleme etwa in den elektrischen Anlagen sind gelöst, die Brandschutzauflagen in Angriff genommen.

"Klar gibt es noch Wünsche", sagt Mlotek lachend, "wir hätten gerne eine größere Werkstatt und ein zentrales Foyer". Aber andererseits ist er froh, dass andere Dinge wie die Licht- und Tonanlage auf der zweiten Bühne im hinteren Bereich des Gebäudes "dank der Hilfe der Sparkasse" gerade erneuert wurde, und das TaS mit Unterstützung des Bauvereins wohl endlich zu einer Künstlerwohnung kommen wird: "Es ist für uns immer eine großes Problem, unsere Gäste während der sechswöchigen Probezeit einer Produktion unterzubringen."

So schaut Mlotek also zuversichtlich nach vorne und präsentiert für die nächste Saison ein Programm, dass das über die Jahre gewachsene Selbstbewusstsein der Theatermacher um ihn geradezu ausstellt. So hat sich es sich die Bühne auch geleistet, ausnahmsweise mal einen 20seitigen Flyer zur neuen Spielzeit herauszugeben.

Mehr lesen Sie am Donnerstag in der Neuß-Grevenbroicher Zeitung.

(NGZ)
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