Beschwerden in Neuss Schatten-Diskussion in Kleingärten

Neuss · Beschwerden von Kleingärtnern über zu starken Baumwuchs erreichen die Stadt. Doch die merkt an, dass Vermeidung von Verschattungen kein Grund für einen Rückschnitt seien.

 In den Randlagen des Westparks wurden vor circa 30 bis 40 Jahren zahlreiche Waldbaumarten gepflanzt.

In den Randlagen des Westparks wurden vor circa 30 bis 40 Jahren zahlreiche Waldbaumarten gepflanzt.

Foto: Andreas Woitschützke

Die Neusser Baumkommission muss sich in ihrer nächsten Sitzung am 12. Januar mit einer durchaus kuriosen Thematik beschäftigen: In den Randlagen vieler Kleingartenanlagen, besonders im Bereich des Westparks, wurden vor circa 30 bis 40 Jahren umfassende Eingrünungen – überwiegend mit Waldbaumarten – vorgenommen Die Gehölze wurden damals bis an die Grenzen der Kleingärten gepflanzt. Mit den Jahren haben diese Bäume jedoch an Höhe und Breite gewonnen und beschatten nun die benachbarten Gärten.

Kleingärtner, deren Anlagen an diese Anpflanzungen angrenzen, haben nach Angaben der Stadt wiederholt bemängelt, dass ihr Gartengrundstück durch die Traufe der städtischen Bäume beschattet werde und intensiver Laubfall sowie herabfallende Äste und Früchte einen hohen Aufwand, sinkende Erträge und teilweise auch Schäden verursachen. „Daher wünschen die Kleingärtner verstärkt, die Kronen der Bäume umfassend zurückzuschneiden oder die Bäume ganz zu fällen“, schreibt die Stadt, die den Beschwerdeführern aber kaum Hoffnung machen kann.

Denn: Ein genereller Rückschnitt von Bäumen zur Vermeidung von Verschattung und Reduzierung von Laub- oder Fruchtfall erfolge nicht – sondern unter anderem nur, wenn das Licht an Verkehrswegen und in Grenzbereichen beeinträchtigt ist oder aber Beschädigungen von Gebäuden oder baulichen Anlagen drohen.

Friedhelm Doll, Vorsitzender des Stadtverband der Kleingärtnervereine in Neuss, ist die Thematik bekannt. Erst vor Weihnachten habe es ein Treffen zwischen ihm, der Stadtverwaltung und einem Vorsitzenden einer betroffenen Kleingartenanlage gegeben. Doll nimmt die Verwaltung ein Stück weit in Schutz: „Es herrscht permanenter Schneidebedarf, weil eben viele Bäume dort stehen, es wird aber in regelmäßigen Abständen geschnitten – vor allem, wenn die Verkehrssicherheit gefährdet ist“, sagt er. Dass ein Baum Schatten wirft, sei aus seiner Sicht noch kein Grund für ein Eingreifen der Stadt.

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