Neuss Berufsförderungszentrum feiert Jubiläum

Neuss · Einen ausgetretenen, alten Schuh - dekorativ mit Blumen bepflanzt – überreichte Albert Wunsch im Berufsförderungszentrum Schlicherum. Vor 25 Jahren hatte er ihn in dem alten Bauernhof an der St.-Antonius-Straße aufgelesen, der damals renoviert und zum Berufsförderungszentrum umgebaut wurde. "Ein durchgelaufener Schuh als Zeichen für das Leben in diesem Haus", erläuterte Wunsch.

 Liebevoll gestaltet: der Festakt in Schlicherum gestaltet.

Liebevoll gestaltet: der Festakt in Schlicherum gestaltet.

Foto: Woi

Einen ausgetretenen, alten Schuh - dekorativ mit Blumen bepflanzt — überreichte Albert Wunsch im Berufsförderungszentrum Schlicherum. Vor 25 Jahren hatte er ihn in dem alten Bauernhof an der St.-Antonius-Straße aufgelesen, der damals renoviert und zum Berufsförderungszentrum umgebaut wurde. "Ein durchgelaufener Schuh als Zeichen für das Leben in diesem Haus", erläuterte Wunsch.

Sechs Gründungsmitglieder des Trägervereins waren bei der Feierstunde zum 25-jährigen Bestehen der Einrichtung dabei: Neben Albert Wunsch übernahmen Thomas Nickel, Angelika Quiring-Perl, Georg Schmitz, Sonja Ulmrich und Herbert Bremer von Beginn an Verantwortung. Ihr Ziel damals wie heute: benachteiligten Jugendlichen — vielfach ohne Schulabschluss - einen Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen.

Der stellvertretende Neusser Bürgermeister und Vorsitzende des Trägervereins, Thomas Nickel, erinnerte in seiner Ansprache an die Gründungszeit: Stadt und Kreis Neuss finanzierten damals den Kauf des Engelshofes, das Land NRW übernahm die Kosten für Umbau und Renovierung. Am 29. Oktober 1985 wurde das Berufsförderungszentrum gegründet. Vorausgegangen war eine Diskussion darüber, wie man der steigenden Jugendarbeitslosigkeit begegnen könne, als Anfang der 80er Jahre die geburtenstarken Jahrgänge auf den Ausbildungsmarkt strömten.

Die bereits bestehenden Einrichtungen zur Jugendberufshilfe "platzten zu der Zeit aus allen Nähten", so Nickel. Hermann-Josef Dusend habe die Idee vorangebracht, ein weiteres Angebot ins Leben zu rufen und dazu einen Trägerverein zu gründen. Die jungen Leute, die als erste in der Einrichtung gefördert wurden, hätten den Bauernhof dann "gleich mit umgebaut", erinnert sich Nickel.

In den folgenden 25 Jahren durchliefen fast 4000 Teilnehmer die Einrichtung. Aktuell werden von rund 40 Mitarbeitern etwa 200 Teilnehmer an drei Standorten gefördert. Obwohl gestern die Jubiläumsfeierlichkeiten im Mittelpunkt standen, bereitet dem Geschäftsführer Michael Stork die - wieder einmal - unsichere finanzielle Situation des Berufsförderungszentrums Schlicherum derzeit Sorgen: War die Einrichtung vor einigen Jahren bereits einmal von Schließung bedroht, so sehe es für 2011 ebenfalls nicht gerade rosig aus: Da die ARGE weniger Maßnahmen fördern werde, deuteten sich für das kommende Jahr in Schlicherum drastische Personalkürzungen an. Seinen Mitarbeitern könne er derzeit leider keine verlässlichen Perspektiven bieten.

(NGZ)
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