Neue Veranstaltungsreihe der Schule für Kunst und Theater Beim "Nahkampf" gibt es leise Töne

Nein, beim neuen Programm der Schule für Kunst und Theater des Kulturforums Alte Post geht es nicht um Sport: "Nahkampf - die Kunst des Seitenhiebs" lautet der Titel, doch er bezieht sich auf den Kampf mit Worten und den dabei vielleicht ausgeteilten Seitenhieb. Am Donnerstag wurde das Programm vorgestellt. Im Laufe der Veranstaltungsreihe treten Künstler auf, deren Kunst eher die leisen Töne und der feine Wortwitz sind. Geboten werden Kabarett, Chanson und Kleinkunst.

"Sie werden eher stille Künstler, keine Schenkelklopfer oder ,stand-up-comedians' zu sehen bekommen", sagte Hans Ennen, Leiter des Fachbereichs Darstellende Kunst. Das Programm wurde konzipiert von Tina Teubner, die wohl eine der bekanntesten deutschen Chanson-Sängerinnen ist. Die Veranstaltungsreihe geht von April bis Juni. Den Auftakt bildet die Gruppe "Zimtfisch" aus Berlin. "Barbeatchanson" nennen sie ihre Mischung aus rhythmisch-swingenden Kompositionen und tiefgründigen, bissigen oder sanft-romantischen Texten. Die fünf Künstler sind bereits zum dritten Mal in der Alten Post zu Gast. Der Name ihres Programms: "Straße des sanften Tourismus".

Sie treten auf am Freitag, 11. Mai, Beginn ist 20 Uhr. Dem Zimtfisch schwimmt Erwin Grosche hinterher. Der Kulturpreisträger der Stadt Paderborn 2000 stellt sein neues Programm vor. "Herr Helsinki will nicht Hauptstadt werden" zeigt Momentaufnahmen eines Mannes, der sich selbst offenbar noch nicht gefunden hat: "Wissen Sie, manchmal bin ich gar nicht da, da such ich selbst im Bett nach mir". Grosche ist zu sehen am Mittwoch, 30. Mai, um 20 Uhr. Weiter geht es mit Christoph Stählin. "Dass es uns gelungen ist, ihn in die Alte Post zu holen, freut mich besonders", sagte Ennen, "eigentlich ist er zurzeit viel im süddeutschen Raum unterwegs."

Stählin hat sich aber dazu herab gelassen, in die Quirinusstadt zu kommen - Titel seines Programms: "Die Kunst der Herablassung". Der Meister des Wortspiels bietet eine Kabarettvorstellung, bei der er parlierend auf der Bühne sitzt und zwischendurch leise zu seinem Lautenspiel singt. Eine Kostprobe seines Könnens: "Natürlich gibt es einen roten Faden - woran sollte ich mich sonst herab lassen?" Wer Interesse hat, kann zu ihm aufblicken am Freitag, 8. Juni, 20 Uhr. Chanson-Sängerin Tina Teubner, die die Veranstaltungen zusammen gestellt hat, tritt auch selbst auf: "Ich - um nur einige zu nennen" ist das Motto. Das Programm: Eine Geburtstagsfeier allein im Separee.

Es geht um das Leben, Liebe, liebe Verwandte und um Chorsängerinnen als generelles Übel. Zwischen komisch und traurig. Teubner wird am Klavier von Ben Süverkrüp am Klavier begleitet. Der Termin: Mittwoch, 20. Juni, 20 Uhr. Wer alle vier Veranstaltungen besuchen möchte, kann in der Alten Post ein Abonnement kaufen. Die Reihe "Nahkampf" wird ergänzt durch weitere Angebote: "Kunst", ein Schauspiel von Yasmina Reza, ist am Mittwoch, 27. Juni, um 20 Uhr, zu sehen. Auch die "Schlagerrevue über die Pubertät der Republik" mit dem Titel "Wirtschaftswunderwelt" ist im Angebot.

Die Termine der Revue sind Samstag und Sonntag, 9. /10. Juni sowie Mittwoch, 13. Juni jeweils um 20 Uhr. Mit Gesangsschülern der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf präsentiert Klaus Börner Arien aus Werken von Rossini, Tschaikowski, Ravel, de Falla, Puccini und anderen. Am Klavier begleitet werden die Sänger von Erich Theis. Musikfreunde können ihnen am Mittwoch, 16. Mai, ab 20 Uhr lauschen. Sebastian Lange

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