Serie Sternen-Zeit Begeisterung für die "Stars and Stripes"

Neuss · Die Deutsch Amerikanische Gesellschaft Neuss versammelt Menschen, die sich für das Land jenseits des Atlantiks begeistern. Gemeinsam wird gefeiert, es gibt zahlreiche Veranstaltungen – und sogar im amerikanischen Karneval engagiert man sich.

 Thomas Schommers ist der Vorsitzende der Deutsch Amerikanischen Gesellschaft. Durch vielfältige Aktionen begeistern sie für das Land der "Stars and Stripes"

Thomas Schommers ist der Vorsitzende der Deutsch Amerikanischen Gesellschaft. Durch vielfältige Aktionen begeistern sie für das Land der "Stars and Stripes"

Foto: Linda Hammer

Die Deutsch Amerikanische Gesellschaft Neuss versammelt Menschen, die sich für das Land jenseits des Atlantiks begeistern. Gemeinsam wird gefeiert, es gibt zahlreiche Veranstaltungen — und sogar im amerikanischen Karneval engagiert man sich.

Mindestens dreimal hat Thomas Schommers in diesem Jahr Thanksgiving, das amerikanische Erntedankfest, gefeiert, das traditionell am vierten Donnerstag im Monat November zelebriert wird. Traditionell waren dabei auch die Zutaten: ein Truthahn, dazu eine Cranberry-Soße und Kürbis in allen Variationen. "Wir haben privat gefeiert — meine Frau ist Amerikanerin —, dann mit ihrer Firma, und — ein absolutes Highlight — mit dem amerikanischen Botschafter in Berlin", sagt Schommers, Vorsitzender der Deutsch Amerikanischen Gesellschaft Neuss. "Thanksgiving ist das amerikanische Familienfest überhaupt. Wir sind ein kultureller Verein — und die Feste der USA gehören absolut dazu."

So feierten die USA-Fans in diesem Jahr auch erstmalig den amerikanischen Unabhängigkeitstag am 4. Juli mit einem Fest in der Innenstadt. "Wir konnten gemeinsam mit der Stadt Neuss vor dem Romaneum 250 Gäste begrüßen und haben ein Barbecue veranstaltet. Und es gab sogar eine kleine Parade: Das Bundesfanfarencorps ist mit der amerikanischen Hymne einmarschiert", erzählt Schommers.

Rund 100 Mitglieder hat die Deutsch Amerikanische Gesellschaft Neuss heute — Amerika-Fans, querbeet durch alle Alters- und Berufsschichten, Einzelpersonen, Familien und auch Firmen. Entstanden ist sie um die Jahrtausendwende herum aus der Idee, eine Städtepartnerschaft mit der US-Stadt Saint Paul in Minnesota ins Leben zu rufen. "Die Gesellschaft war zunächst rein auf die Verhandlungen fixiert, inzwischen bieten wir aber eine Menge mehr. Wir reisen in die USA, es werden Vorträge zu aktuellen Themen gehalten — etwa zu den Wahlen — und wir konnten in diesem Jahr gleich zwei US-Botschafter in Neuss begrüßen. Den alten und den neuen", sagt Schommers.

Auch einen Studentenaustausch organisiert die Gesellschaft, und zwar über ihre Mutterorganisation VDAC, den Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs. "Derzeit ist eine Studentin aus unserem Club in Florida, mit einem Stipendium des VDAC", sagt Schommers. Demnächst werde es außerdem einen Schreibwettbewerb für Jugendliche geben, der Gewinner darf für zehn Tage historische Städte an der Ostküste besuchen und anschließend noch eine Woche bei einer Gastfamilie leben. Durch solche Angebote habe sich der Verein in den vergangenen Jahren stark verjüngt, denn gerade junge Menschen haben ein großes Interesse an den USA.

Doch die Deutsch Amerikanische Gesellschaft engagiert sich auch in der Wirtschaft, schließlich gibt es 37 amerikanische Firmen im Rhein-Kreis. "Wir veranstalten regelmäßig ein Business-Breakfast in der Pegelbar, bei dem Gäste aus Deutschland und den USA referieren", sagt Schommers. Natürlich werde auch über die jüngste Spitzel-Affäre gesprochen, die die Freundschaften nach Amerika aber nicht belaste.

Übrigens: Die Neusser engagieren sich auch im Karneval von Saint Paul. Zumindest war Thomas Schommers in diesem Jahr zu einem Vortrag über den rheinischen Karneval eingeladen, 2014 wird er über den Wagenbau referieren. "Zum Karneval werden in den USA tatsächlich Kölner Karnevalslieder gesungen. Und zwei Karnevalsgruppen aus Minnesota werden erstmals beim Kappessonntagzug dabei sein." Thomas Schommers, der seit drei Jahren der Deutsch Amerikanischen Gesellschaft vorsteht, ist vom amerikanischen Freiheitsgedanken und der Denkweise der Amerikaner begeistert. "Dort ist vieles möglich. Und die Amerikaner begeistern sich, auch wenn es ihnen nicht gut geht. Sie kämpfen, geben nicht auf — und ihr Glas ist immer halb voll, anstatt halb leer."

(NGZ)
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