Neuss Bauverein in der Erfolgsspur

Neuss · Die Neusser Bauverein AG blickt auf ein gutes Jahr 2010 zurück: Sie erwirtschaftete einen Jahresüberschuss von 1,355 Millionen Euro, wovon der größte Teil als Dividende an die Stadt als Hauptaktionär gezahlt wird.

 Frank Lubig, Vorstandsvorsitzender der Neusser Bauverein AG, mit einem

Frank Lubig, Vorstandsvorsitzender der Neusser Bauverein AG, mit einem

Foto: Archiv/woi

Vorstandsvorsitzender Frank Lubig zögert keinen Augenblick, als er nach einer Charakterisierung des Geschäftsjahres 2010 der Neusser Bauverein AG gefragt wird: "Wir sind gut aufgestellt." Lubig und Aufsichtsratsvorsitzender Bürgermeister Herbert Napp präsentieren ein Unternehmen, das wirtschaftlich gesund ist, unternehmerisch kreativ auf schwierigen Bau- und Wohnungsmärkten operiert und gegenüber Mietern ein hohes soziales Bewusstsein walten lässt. In diesem Dreiklang ist der Bauverein des Bürgermeisters "liebste städtische Tochtergesellschaft". Kein Wunder: Die Dividendenzahlung des größten Neusser Wohnungsbau-Unternehmens an die Stadt fiel mit 1,120 Millionen Euro deutlich höher aus als im Vorjahr.

"Ausbau, Erhalt, Modernisierung des Wohnungsbestandes" sehen Lubig und seine 117 Mitarbeiter nach wie vor als ihre Kernaufgabe an. Genau 6 833 Wohnungen und 833 Häuser mit mehr als einer halben Million Quadratmeter hat der Bauverein für rund 20 000 Mieter im Bestand. "Jeder siebte Neusser wohnt beim Bauverein", so Lubig. Das birgt Verpflichtungen. Zunächst in wirtschaftlicher Hinsicht: Ein solcher Bestand, gebaut zwischen 1948 und heute, will saniert, modernisiert und instand gehalten werden. 4,6 Millionen Euro steckte das Unternehmen im vergangenen Jahr in die Modernisierung, 6,7 Millionen in die Instandhaltung. Das zahlt sich offensichtlich aus: "Ein großer Teil unserer Mieter ist seit Jahrzehnten in derselben Wohnung und fühlt sich wohl", so Lubig. Die Leerstandsquote liegt bei 0,6 Prozent — in einigen Ruhrgebietsstädten sind 20 Prozent laut Lubig keine Seltenheit. Das Geheimnis des Erfolges: Der "Bauverein", wie er seit der Gründung 1891 genannt wird, versteht sich als Sozialpartner gegenüber Mietern und Stadt. Ein feingliedriges System an sozialer Aufmerksamkeit und Unterstützung reicht von der der Schuldenberatung über die klassische Sozialarbeit bis zur Sportförderung. Napp: "Der Bauverein ist ein wichtiges Bindeglied in unserer Stadt."

Schließlich ist der Bauverein, rein unternehmerisch als Bauträger für Eigenheime tätig. Schwerpunkte 2010 waren laut Lubig dabei 51 exklusive Einfamilienhäuser am Marianum und zwölf moderne Stadthäuser am Kuhweg in Grimlinghausen.

Der Bauverein steht gut im "Futter", wie Lubig die zukünftigen Vorhaben nennt: "Bis zum Jahr 2015 sind Investitionen von 80 Millionen Euro geplant, allein 27 Millionen für 2011." Die Zielsetzung auch dabei: "Die Menschen in Neuss mit günstigem und bezahlbarem Wohnraum zu versorgen."

(NGZ)
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