Neuss Baustellen ohne Richtfeste

Neuss · Neuss (lü) Zum Politischen Aschermittwoch gehören Bier und deftige Formulierungen. Den Maßstab setzte einst die CSU in Vilshofen. In dieser (verbalen) Tradition traten auch die Neusser Sozialdemokraten auf.

Neuss (lü) Zum Politischen Aschermittwoch gehören Bier und deftige Formulierungen. Den Maßstab setzte einst die CSU in Vilshofen. In dieser (verbalen) Tradition traten auch die Neusser Sozialdemokraten auf.

Ging der mit deutlicher Mehrheit wieder gewählte Vorsitzende Benno Jakubassa mit seiner Partei schon hart ins Gericht, so versöhnte er die versammelte Genossenschar anschließend mit heftigen Attacken auf Bürgermeister Herbert Napp.

Unter dem Schlagwort "Tausend Baustellen und kein einziges Richtfest" war er dem Rathauschef vor, viele Ideen zu produzieren, sie aber nicht umzusetzen. Beispielhaft nannte er das Busbahnhof-Areal, Neubau der Synagoge, Gestaltung des Case-Geländes und die Rennbahn. Zudem müsse eine "entgeisterte CDU" dem Treiben des Bürgermeisters "ohnmächtig" zu sehen.

Dafür stehen in Jakubassas Augen die "durchgepeitschte" Stadtwerke-Fusion mit Krefeld und der Streit um die Nebeneinkünfte des Bürgermeisters, der in einer Klage gegen die eigene Stadt gipfele: "Herr Bürgermeister, machen Sie diesem unwürdigen und peinlichen Treiben endlich ein Ende."

Reiner Breuer, Chef der SPD-Ratsfraktion, war in seiner Wortwahl ebenfalls nicht wählerisch. Er knöpfte sich die "wankelmütige CDU" vor. Die Mehrheitsfraktion könne der Vorsitzende Dr. Bernd Koenemann bei Abstimmungen nur noch einen, wenn er "mehr oder weniger verdeckt", die Vertrauensfrage stelle.

(NGZ)
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