Neuss Bauland und Häuser in Neuss immer teurer
Neuss · Bericht für den Grundstücksmarkt Neuss: Für Eigentumswohnungenwerden in der Spitze mehr als 3400 Euro pro Quadratmeter gezahlt.
Die Preise auf dem Neusser Immobilienmarkt kennen weiterhin nur eine Richtung: steigend! Für ein Baugrundstück musste 2012 in der Spitze bis zu 3,5 Prozent mehr gezahlt werden; eine gebrauchte Eigentumswohnung (ETW) wurde um vier Prozent teurer, und wer ein gebrauchtes Ein- oder Zweifamilienhaus erwerben wollte, musste ebenfalls tiefer in die Tasche greifen: plus zwei Prozent. Diese Zahlen gehen aus dem jüngsten Bericht zum Grundstücksmarkt in Neuss hervor, den der Gutachterausschuss der Stadt jetzt den politischen Gremien vorlegte.
Die Gutachter um ihren Vorsitzenden Peter Rath bestätigen, was Fachleute wie Makler, Architekten und Bauträger seit vielen Monaten immer wieder sagen: der Neusser Immobilien- und Wohnungsmarkt boomt. Dabei profitiert Neuss von seiner Nähe zur Landeshauptstadt Düsseldorf, die attraktiv ist und viele (junge) Neubürger anzieht. Rechtsrheinisch klettern die Preise, intensiver noch als in Neuss. So kommt es zu einer Ost-West-Wanderung, weil Baugrund, Wohneigentum, Häuser und Mieten linksrheinisch noch relativ günstig sind. Dabei ist die absolute Zahl der Kauffälle im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil. Für Fachleute ein Indiz, dass der Neusser Immobilienmarkt eng ist: "Es gibt stadtweit zu wenig Bauland." Das sieht auch Makler Werner Junggeburth von der Immobilienbörse so: "Gefragt sind gute Lagen und gehobene Qualität." Eine neue Käuferschicht habe den Markt betreten: die Erben.
Dass die Euro-Krise die Investition in Immobilien forciert, belegt eine andere Beobachtung: Bei den Mehrfamilienhäusern zeigen die Umsätze weiter nach oben. Sie verzeichnen ein Plus von rund 30 Prozent mit einem Gesamtvolumen von nunmehr 43,5 Millionen Euro bei 66 Kauffällen.
Schlichtweg der Klassiker auf dem Immobilienmarkt bleibt das gebrauchte Ein- oder Zweifamilienhaus. Im Vorjahr wurden stadtweit 352 Objekte mit einem Umsatz von 92,5 Millionen Euro verkauft. Nur in den Jahren 2005 und 2011 wurden auf diesem Teilmarkt höhere Umsätze getätigt. Dabei stieg das Preisniveau um zwei Prozent an. Im Mittel kosteten gebrauchte Ein- oder Zweifamilienhäuser durchschnittlich 238 000 Euro.
Der Markt für neue Eigentumswohnungen hat sich im Vorjahr deutlich belebt. Die Umsätze verdoppelten sich auf rund 27,7 Millionen Euro. Einen weiteren Umsatzschwerpunkt bildeten größere Eigentumswohnungen mit gehobener Ausstattung im Innenstadtbereich. Kosteten ETW im Durchschnitt 2550 Euro je Quadratmeter, so wurden maximal 3422 Euro gezahlt.
Auch die Preise für Bauland steigen stetig. Im Stadtzentrum und im Norden wurden 3,5 Prozent mehr gezahlt, im Süden ein Plus von zwei Prozent — bei einer Preisspanne von 200 bis 460 Euro je Quadratmeter.