Neuss Bauen und weiter wachsen

Neuss · Neuss Die Rheintor-Klinik an der Hafenstraße hat sich einen guten Ruf als Krankenhaus für neurochirurgische und chirurgisch-orthopädische Eingriffe erworben. Die Fallzahlen steigen. "Das ist auch ein Phänomen einer alternden Gesellschaft", erklärt Sigurd Rüsken, der Geschäftsführer des Lukas-Krankenhauses, diese Entwicklung, die dem Haus auch in Zukunft ständig mehr Patienten zuführen wird.

 Anschauungsmaterial: Die Fassade der Rheintor-Klinik wird im Rahmen des Erweiterungsbaus neu gestaltet und mit Etringer Tuffstein aus der Eifel verkleidet. Wie der helle Stein wirkt, zeigten Nicole Rohde und Sigurd Rüsken schon an einer Teilfläche der Fasse, die schon neu verkleidet wurde. Zur Ansicht.

Anschauungsmaterial: Die Fassade der Rheintor-Klinik wird im Rahmen des Erweiterungsbaus neu gestaltet und mit Etringer Tuffstein aus der Eifel verkleidet. Wie der helle Stein wirkt, zeigten Nicole Rohde und Sigurd Rüsken schon an einer Teilfläche der Fasse, die schon neu verkleidet wurde. Zur Ansicht.

Foto: Woi

Neuss Die Rheintor-Klinik an der Hafenstraße hat sich einen guten Ruf als Krankenhaus für neurochirurgische und chirurgisch-orthopädische Eingriffe erworben. Die Fallzahlen steigen. "Das ist auch ein Phänomen einer alternden Gesellschaft", erklärt Sigurd Rüsken, der Geschäftsführer des Lukas-Krankenhauses, diese Entwicklung, die dem Haus auch in Zukunft ständig mehr Patienten zuführen wird.

Problem: Das Krankenhaus stößt schon jetzt an seine Kapazitätsgrenzen. Konsequenz: Das Lukaskrankenhaus als "Mutter" baut die Rheintor-Klinik aus. Bis Ende 2008 wird ein Seitenflügel um vier Etagen aufgestockt. So entsteht Platz für 19 weitere Betten.

Gut vier Millionen Euro wird der Ausbau kosten. In dem Betrag sind auch die Gelder enthalten, die für die Neugestaltung der Fassade und die weitere Optimierung bestehender Stationen gebraucht werden.

Jeder einzelne Euro wird im Haus erarbeitet und verdient werden müssen, denn weil die Rheintor-Klinik ein Versorgungskrankenhaus ist und nicht Teil der vom Land gesteuerten Versorgung mit Akutkrankenhäusern, ist von dieser Seite kein Cent zu erwarten. Das Finanzierungsmodell sieht keine Kreditfinanzierung vor, alles soll, so Rüsken, aus Eigenmitteln bezahlt werden.

Ein Teil des Erweiterungsbaus wird der Privatklinik Neuss GmbH vorbehalten bleiben, einer 100-prozentigen Tochter des Lukaskrankenhauses. Eine Zielgruppe für diese Tochter sind Privatpatienten aus dem Ausland, für deren Behandlung das Klinikum direkt kassiert, ohne an Festlegungen im deutschen Gesundheitssystem - wie etwa Fallpauschalen - gebunden zu sein.

Auf diesem Weg soll die Privatklinik GmbH Geld verdienen, dass das Lukaskrankenhaus stabilisieren hilft. Ohne dass das Haus Gefahr läuft, seine Gemeinnützigkeit zu verlieren. Denn auch wenn die "Mutter" schwarze Zahlen schreibt - unter ökonomischen Druck steht auch sie.

Ein exklusives Eckchen aber wird es in der Rheintor-Klinik nicht geben. Bleiben die privat zahlenden Amerikaner, Russen oder Araber aus, stehen Personal, Technik und Betten anderen Patienten zur Verfügung. "Nichts ist schlimmer, als Leerstand", so Rüsken.

Die Entwicklung in den vergangenen zweieinhalb Jahren fasst Nicole Rohde, die Leiterin der Rheintor-Klinik, in zwei Eckdaten zusammen. "Die Patientenzahl stieg von 1000 im Jahr 2005 auf etwa 1600 in diesem Jahr, die Zahl der ambulanten Behandlungen wuchs von 400 auf 600." Dabei spiegeln diese Zahlen nur jene Patienten wieder, deren Behandlung die Klinik mit den Kassen abrechnete.

Hinzu kommen noch die Patienten, die zu den Ambulanzen der niedergelassenen Ärzte im Haus, die dort auch operieren, kommen. Und das sind eine Menge, denn unter dem Dach der Rheintor-Klinik befindet sich auch die einzige urologische Gemeinschaftspraxis in Neuss. Das Haus selbst bietet einen chirurgisch-orthopädische Schwerpunkt. Dazu gehört neben Eingriffen an der Wirbelsäule oder am Fuß und Behandlungen an Hüfte und Knie auch der Bereich der Schulterprothetik. Der, so Rohde, befindet sich im Aufbau.

Das Wachstum ist auch an Verhandlungen mit den Krankenkassen als Kostenträgern gekoppelt. Für das laufende Jahr haben diese einer Erhöhung des Budgets um zehn Prozent zugestimmt, sagt Rüsken. Für 2009, wenn der Erweiterungsbau fertig ist, werden diese Gespräche unter neuen Vorzeichen zu führen sein. "Eine Garantie für das Budget gibt es nicht", sagt Rüsken. "Aber wir wissen, dass die Kassen rational entscheiden." Und das macht ihn doch etwas gelassener. Rüsken: "Das Haus ist enorm akzeptiert, bietet eine gute medizinische Versorgung - und das günstiger als andere."

(NGZ)
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