Neuss Baden im See: CDU bleibt sehr skeptisch

Neuss · Sportausschuss billigt Bäderkonzept. Sportentwicklung seit bei Fußballzentren, Galopprennbahn und Hallenneubau an.

 Verwaltung und Stadtwerke regen an, den Betrieb des Südbades (r.) auf Teile des Reuschenberger Sees auszudehnen. Die Politik ist davon nicht begeistert.

Verwaltung und Stadtwerke regen an, den Betrieb des Südbades (r.) auf Teile des Reuschenberger Sees auszudehnen. Die Politik ist davon nicht begeistert.

Foto: . Ch. Kleinau

In der Politik wachsen die Vorbehalte gegen Baden im Reuschenberger See. Man dürfe nicht so tun, als ob die Erweiterung des Südbades um diese natürliche Bademöglichkeit schon beschlossen sei, sagte Mario Meyen im Sportausschuss. Er wollte für die CDU diese Option nicht irgendwann in ferner Zukunft ausschließen, sieht aber noch planungs-, finanz- und haftungsrechtliche Fragen offen. Und sein Fraktionskollege Hermann-Josef Baaken meinte am Rande der Sitzung, dass es vielleicht besser sei, das Geld dafür in das Südbad selbst zu stecken.

An der generellen Linie aber ändert das wenig. Einstimmig machte der Sportausschuss gestern einen Haken an das Bäderkonzept, das - wie von der Verwaltung dargestellt -im Kern den Erhalt des Stadtbades und die Ertüchtigung des Südbades festschreibt. 14 Millionen Euro werden die Stadtwerke dazu bis 2020 investieren. "Mit diesem Beschluss können wir nach draußen gehen", sagte Peter Ott (SPD) zufrieden.

Dieses Bäderkonzept wurde bislang isoliert diskutiert, seit gestern ist es Teil des Sportentwicklungskonzeptes. Denn auch die Beschäftigung mit diesem Masterplan für die kommenden 20 Jahre hat die politischen Hinterzimmer verlassen und wird jetzt öffentlich diskutiert und umgesetzt. Zu den ersten Pflöcken, die die Politik gestern einschlug, gehört eine Prioritätenliste mit elf (von insgesamt 44) Zielen. Neben dem Bäderkonzept und dem Neubau einer Sportveranstaltungshalle "rutschte" kurzfristig auch das Thema "Ausbau und Weiterentwicklung des Freizeitsportareals Galopprennbahn" auf diese Arbeitsliste. Ob der Galoppsport künftig überhaupt noch eine Rolle spielt, entscheidet sich kommenden Donnerstag im Beteiligungsausschuss.

Zu den ersten Maßnahmen gehört auch, dass Sportzentren für Tennis, Hockey, American Sports und natürlich Fußball entwickelt werden. Für die Leichtathletik wurde ein solches Zentrum schon an der Ludwig-Wolker-Sportanlage etabliert, auf der die DJK Rheinkraft Hausrecht hat. Über die Frage, wie der Zugang zur Anlage für andere Leichtathletikvereine sichergestellt wird, kommen Stadt und Heimverein offenbar zu keiner Verständigung. Sportdezernent Matthias Welpmann konnte gestern nicht nur den versprochenen Vertrag mit der DJK nicht vorweisen, sondern musste einen Notfallplan vorstellen: Von Montag bis Freitag ist künftig wieder bis in die späten Abendstunden städtisches Personal vor Ort.

Beim Fußball baut Welpmann auf die Kooperationsbereitschaft der Vereine, den Betrieb gemeinsam zu organisieren. Den Titel Fußballzentrum schmückt seit gestern der Hubert-Schäfer-Sportpark in Weissenberg, die Bezirkssportanlage Gnadental und das Norfer Von-Waldthausen-Stadion. Die für Norf und Gnadental zugesagten Kunstrasenplätze werden noch dieses Jahr fertig. In Norf könnte Mitte Mai, in Gnadental Ende Juni Baubeginn sein. Ob das Jahnstadion oder die Bezirkssportanlage Reuschenberg viertes Fußballzentrum wird, blieb offen. Als Entscheidungshilfe gab die Politik gestern Bodengutachten zu den Tennenplätzen in Auftrag.

(-nau)
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