Ausstellung Farbwelten in Neuss Wenn Wörter Farben sind
Neuss · Ulrike Appel stellt zum ersten Mal eigene Werke im Kunstraum Deutsche Straße aus. Im Gespräch erläuterte sie ihre Inspiration und ihren Werdegang.
Unter dem Titel „Farbwelten“ stellt Ulrike Appel in der Galerie „Kulturraum Neuss“ an der Deutschen Straße ihre Kunstwerke zum Thema „Worte und Augenblicke“ vor. Die Ausstellung ist seit Sonntag geöffnet und lädt zu Betrachtungen der Alltagswelt aus einem neuen Blickwinkel ein.
Wenn Künstlerin Ulrike Appel malt, geht es ihr um Raum geben und Raum lassen. Raum geben für die fragilen Momente des Alltags, die in der heutigen Zeit oft unbeachtet an uns vorbeiziehen, wie sie sagt, und Raum lassen für die Emotion und Fantasie der Betrachter ihrer Bilder. Mit ihrer Kunst stellt sie ein Problem in den Fokus, das sie in der heutigen Zeit verankert sieht.
Die Arrangements, die sowohl Elemente der Acrylmalerei als auch der Collage vereinen, thematisieren die heute in den Hintergrund tretende Sensibilität für Sprache und Momente, wie die ehemalige Artdirektorin berichtet, die schon für namhafte Firmen wie „Bayer“ arbeitete. Die Momente, von denen die Künstlerin spricht, hat sie oft selbst mit Handyfotografien versucht aufzufangen. Sie erzählen von der ruhigen Stille aber auch vom lauten Leben und entfalten nun ihre eigenen Geschichten vor den Hintergründen, die Ulrike Appel ihnen auf der Leinwand gibt.
Auch die Sprache, der Augenblick des gesprochenen Wortes, dessen wir uns in Zeiten von Kurznachrichtendiensten und schnellen Telefongesprächen immer weniger bewusst sind, will Appel mit der Ausstellung in den Fokus des Betrachters rücken. Wörter nehmen in Ulrike Appels Kunst einen besonderen Platz ein, denn ihre Bilder zeigen unter anderem auch eigene farbliche Interpretationen von teils abstrakten Begriffen wie „Illusion“‘.
Mit ihrer ersten Ausstellung erfüllt sich die Malerin einen Herzenswunsch. Das Malen sei schon als Kind eine ihrer Passionen gewesen, nur habe sie im Arbeitsleben nie die Zeit gefunden, sich dem zu widmen, berichtet sie. Zu ihrem 60. Geburtstag, den sie im „Kulturraum“ feierte, habe sie sich dann aber vorgenommen, sich mehr dem zu widmen, was ihr Spaß macht. „Durch die Technik, Acryl und Collage zu verbinden, ergeben sich Spannungen und Strukturen in den Bildern, die dem jeweiligen Thema mehr Tiefe geben“, erklärt die Künstlerin. Die Menschen wieder mehr für Schönes zu sensibilisieren und auf die kleinen Dinge des Lebens aufmerksam zu machen, das wünscht sich Ulrike Appel für ihre Ausstellung.
