Ausstellung im Memory-Zentrum Neuss Gemalte Träume eines Neurologen

Neuss · Der ehemaliger Chefarzt am „Etienne“, Stephan Mohr, zeigt 35 surrealistische Bilder im Memory-Zentrum.

 Stephan Mohr mit dem Bild „Schloss Benrath 02.03h“, das ebenfalls zu den Ausstellungsobjekten gehört.

Stephan Mohr mit dem Bild „Schloss Benrath 02.03h“, das ebenfalls zu den Ausstellungsobjekten gehört.

Foto: Augustinus Gruppe

Von der Medizin zur Kunst: Diesen ungewöhnlichen Weg nahm Stephan Mohr. Bis zu seiner Pensionierung Ende 2016 war er als Chefarzt der Neurologie am Johanna-Etienne-Krankenhaus tätig. Heute stellt der Neusser seine Kunst im Memory-Zentrum aus. Insgesamt sind 36 surrealistische Werke im Foyer und im gesamten Erdgeschoss des Hauses zu sehen.

Stephan Mohrs großformatige, oft in dunklen Farben gehaltene Pastellkreide-Bilder ziehen die Blicke auf sich und beschäftigen den Betrachter. Durch die Kombination von Fiktion und Realität schafft er vielschichtige, abstrakte Ebenen, die den Betrachter lange Zeit fesseln. In

seinen Bildern verarbeitet Mohr autobiografische und regionale Bezüge. „Oftmals mische ich traumhafte Elemente, Erfahrungen und Erinnerungen aus meiner Kindheit mit verfremdeten regionalen Gegebenheiten“, sagt er über seine Arbeit. Stephan Mohr kam im Alter von zehn Jahren nach Neuss, sein ursprünglicher Wunsch, Kirchenmusiker zu werden, wich dem Entschluss, ein Medizinstudium zu starten. Dabei galt sein Hauptinteresse schon immer dem menschlichen Gehirn. So wurde er Neurologe und leitete bis zum Ende seiner Berufstätigkeit die Abteilung Neurologie im Johanna-Etienne-Krankenhaus.

Nun aber hat Mohr wieder Zeit für die Kunst. Die Ideen für seine neuen Bilder entwickelt er vor allem in den Nächten, in Phasen des Wachseins – sozusagen als Träume. Diese nächtliche Stimmung erkennt der Betrachter in vielen der ausgestellten Werke– wie in „Schloss Benrath 02.30h“.

Das Bild zeigt das Schloss Benrath mitten in der Nacht – leicht barockisiert. Es öffnet seine Tore und gewährt alten Rheinbahnzügen Unterschlupf. Mondlicht fällt auf die Lücken im Theatervorhang, der das Schloss nach hinten abschirmt.

Noch bis Samstag, 31. August, sind die Werke  im Memory-Zentrum an der Steinhausstraße 40 zu sehen.

(NGZ)
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