Neuss Ausstellung mit Tier- und Waldzeichnungen

Neuss · In der ersten Ausstellung des neuen Jahres geht es in der Galerie "amschatzhaus" tierisch zu. Die in Neuss geborene Künstlerin Claudia Ehrentraut, die seit 2004 Dozentin an der Alten Post ist, pflegt in ihren Arbeiten den Perspektivwechsel. "Die Welt mit anderen Augen zu sehen" ist das Anliegen, das Claudia Ehrentraut verfolgt. Eingefahren, wie die Menschen gerne sind, könnte man sie als unermüdliche Weltverbesserin belächeln. Aber auf die ihr eigene Art und Weise hält Claudia Ehrentraut in ihren großformatigen Tierzeichnungen einen präzisen Spiegel der menschlichen Seele vor.

Tiere sind in der Welt der Gefühle zuhause, zeigen wertfreie Anteilnahme und werden so Teil der menschlichen Lebensgeschichte. In diesem Themenkreis bewegt sich Claudia Ehrentraut mit ihren Tierzeichnungen schon seit vielen Jahren. Das hat sich auch in der ersten Ausstellung in der Holzheimer Galerie gezeigt, die ebenfalls den Titel "Herden" trug.

In der neuen Schau, die zudem neben der Malerei auch Skulpturen aus dem Atelier Ehrentrauts zeigt, geht die Künstlerin einen Schritt weiter und problematisiert mit ihren Zeichnungen das Verhältnis zwischen Mensch und Tier, Toleranz für die Umwelt sowie all das, was dem Menschen fremd vorkommt. Sinn ist es, die eigene Position im Leben neu zu betrachten. Neben einer beachtlichen Anzahl von Leporellos zum Thema wird dieser Ansatz durch eine Reihe von kleinformatigen Waldbildern untermauert. Tuschezeichnungen von Tannen, die für Claudia Ehrentraut den Tod und das Leben gleichzeitig versinnbildlichen. So stehen die Tannenspitzen für das Leben und die Äste im unteren Bereich für das Vergangene, das sich untereinander hilfreich die "Arme" reicht. Die Ordnungssysteme im Wald vergleicht Ehrentraut dabei mit den Ordnungsprinzipien der Welt.

Aber Ehrentraut wäre nicht Ehrentraut, wenn das Schmunzeln in ihrer künstlerischen Arbeit nicht überwiegen würde. So sind ihre Schafe sind nicht einfach Schafe, sie sind in comic-haft überspitzter Darstellung spezielle Typen, haben Namen und meistens ein kleines Lächeln auf den Lippen.

Info Hauptstraße 18, Vernissage: Samstag, 27. Januar, 16.30 Uhr, bis 29. März

(NGZ)
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