Neuss Ausland investiert in Neuss

Neuss · Neuss steht im Städtevergleich vor Frankfurt und Köln, ja sogar vor London, Rom oder Bilbao – selbst im durch Top-Platzierungen bei diversen Rankings verwöhnten Rhein-Kreis sorgt eine neue Standortanalyse für Aufsehen.

 Im Hammfeld stehen beliebte Investitionsobjekte – auch für ausländische Unternehmen. Im Ranking des fDi Magazine ist Neuss ein Top-Standort.

Im Hammfeld stehen beliebte Investitionsobjekte – auch für ausländische Unternehmen. Im Ranking des fDi Magazine ist Neuss ein Top-Standort.

Foto: woi

Das Londoner Fachmagazin für ausländische Direktinvestitionen, fDi Magazine, Tochterunternehmen der "Financial Times", hat ausländische Direktinvestitionen in Europa untersucht. Ergebnis im City-Ranking: Neuss liegt europaweit auf Platz fünf hinter Dublin, Düsseldorf, Aberdeen und Edinburgh. Davon profitiert auch NRW, im Regional-Ranking hinter Schottland auf Rang zwei: Ohne die Top-Platzierungen der Landeshauptstadt und der Quirinusstadt hätte das anders ausgesehen.

Gemessen wurde, wie viel Geld ausländische Investoren zwischen 2006 und 2010 in den Städten und Regionen angelegt haben. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sich die europäischen Investitionsstandorte während von der Rezession bis heute entwickelt haben. "Das Ranking des fDi Magazine zeigt erneut Nordrhein-Westfalens Ausnahmestellung in Deutschland als Investitionsstandort Nummer eins für ausländische Direktinvestitionen", sagt Landeswirtschaftsminister Harry K. Voigtsberger.

Frank Wolters, Abteilungsleiter im städtischen Amt für Wirtschaftsförderung, freut sich über ein "herausragendes" Ergebnis. Auch wenn das Engagement von Immobilienfonds und Sonderfaktoren wie die Übernahme des Automobilzulieferers Acument durch die indische Ruian-Gruppe in das Financial-Times-Ergebnis eingeflossen seien, beweise die Analyse doch die starke Marktposition der Stadt.

Neuss, sagt Wolters, habe sich mit außergewöhnlich hohen Investitionen in Anlagen und Immobilien einmal mehr erfolgreich gegenüber dem Umland als Wirtschaftsmotor der Region profiliert. Die Wirtschaftsförderung unterstützt das Ansiedlungsgeschäft in der Stadt und arbeitet daran, die Standortqualität für Zukunftsinvestitionen weiter zu verbessern. Die neuesten Ranking-Ergebnisse lassen sich dafür nutzen. Bei internationalen Auftritten wie der Gewerbeimmobilienmesse "Expo Real" in München will Neuss damit werben. "Wir beweisen damit, dass wir gemeinsam mit allen Kollegen der Fachämter der Verwaltung ein investitionsfreundliches Klima in der Stadt geschaffen haben", sagt Wolters.

Erfolge im Neusser Süden

Der Erfolg werde gerade am Standort Neuss-Süd deutlich, wo sich immer mehr Firmen ansiedeln oder bei der Expansion begleitet werden. Und so soll es auch weitergehen: Bereits 2010 hat die Wirtschaftsförderung der Politik ein Gewerbeflächengutachten vorgelegt, um auch künftig Grundstücke für Investitionen bereitstellen zu können.

Andreas Galland, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, mahnt nun beim Stadtrat an, das entsprechende Planungsrecht zu schaffen. Wer die gute Position des Wirtschaftsstandortes Neuss erhalten wolle, dürfe nicht zu spät kommen: "Wir müssen dem Markt zügig neue Perspektiven anbieten können, dazu zählt eine ausgewogene Gewerbeflächenplanung."

(NGZ)
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