Konzert in der „Lukas“-Kapelle Neuss Holzbläser in perfekter Übereinstimmung

Neuss · Das „Auris Quintett“ setzt sich aus international ausgebildeten Musikern zusammen.

 Das Auris-Quintett besteht aus fünf exzellent ausgebildeten Musikern.

Das Auris-Quintett besteht aus fünf exzellent ausgebildeten Musikern.

Foto: Daniel Häker

Das erste Konzert des neuen Jahres in der Kapelle des Lukaskrankenhauses hatte mit dem Holzbläserquintett „Auris“ gleich Hochkarätiges zu bieten. Entsprechend groß war der Zuhörerandrang: „Wir sitzen ja fast bis in den OP“, sagte ein Besucher. Das „Auris Quintett“ gründete sich 2013 aus jungen Studenten der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Zur gleichen Zeit gründete sich am selben Institut auch aus Studenten das Holzbläserquintett „Arundo“, das im vergangenen Jahr zweimal in Neuss gastierte, unter anderem in der Reihe „Acoustic Concerts“.

Der Grund ist die weltweit gerühmte Bläserausbildung an der Kölner Musikhochschule. Entsprechend international ist die Besetzung des „Auris Quintett“: Christopher Koppitz (25) ist Portugiese und seit seinem Studium Solo-Oboist der Bielefelder Philharmoniker. Der Spanier Fedérico Kurtz (29) machte 2017 sein Klarinetten-Examen bei dem trotz seines jungen Alters bereits legendären Kölner Professor Ralph Manno mit Auszeichnung. Der Amerikaner Edwin Rist (30) ist seit einem knappen Jahr Flötist beim Gewandhausorchester Leipzig. Ujeong Kim, 1991 in Japan geboren, verstärkte schon während des Studiums mit seinem Fagott das WDR-Rundfunkorchester und Rosa Salomé Schell (25) aus Fulda spielte ein wunderbares Horn ohne jeden Kiekser. Seit 2017 gehört das Quintett zu den „Best of NRW“.

In perfekter Übereinstimmung spielte das Ensemble zunächst die Ouvertüre zum „Barbier von Sevilla“ von Giacomo Rossini. Die Bearbeitung für fünf Holzbläser war ebenso anspruchsvoll wie das Arrangement von Mozarts berühmter „Serenade c-Moll“, die alle Grenzen höfischer Unterhaltungsmusik sprengt. Maurice Ravels Orchesterfassung des Klavierzyklus „Le Tombeau de Couperin“ hat der Amerikaner Mason Jones (1909 – 2009) genial für fünf Holzbläser bearbeitet. Er war 34 Jahre Solohornist des „Philadelphia Orchestra“.

Originale „Kleine Kammermusik für fünf Bläser“ hat Paul Hindemith 1922 geschrieben. In seiner faszinierenden Studie aus Melodie und Kontrapunktik gibt er im vierten Satz jedem Instrument eine kurze Kadenz, bevor eine lebhafte Tanz-Gigue das aparte Werk beschließt. Die konzertanten Qualitäten der Instrumente betont auch Jacques Ibert in seinen „Trios Pièces brèves“ für Bläserquintett von 1930.

Diese Chance nutzte das „Auris Quintett“ derart makellos und in vollkommener Abstimmung, dass auch Astor Piazollas Tango-„Frühling“ aus den „Las Cuatro Estaciones“.in der Zugabe zum Hochgenuss wurde.

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