Neuss Aufwärts mit Containern

Neuss · Neuss Mittelmaß ist nicht sein Revier. "Wir wollen die Nummer Eins in Europa werden", sagt Karsten Scheidhauer. "Wir", das sind in diesem Fall Mitarbeiter und Partner der Trimodal GmbH, die an der Tilsiter Straße im Hafen einen Terminal betreibt. Experten sprechen vom "Kombinierten Verkehr", wenn Container mit Schiff, Bahn und Lastwagen vom Absender zum Empfänger transportiert werden. Die Branche freut sich über Wachstumsraten von acht bis zwölf Prozent im Jahr.

Neuss Mittelmaß ist nicht sein Revier. "Wir wollen die Nummer Eins in Europa werden", sagt Karsten Scheidhauer. "Wir", das sind in diesem Fall Mitarbeiter und Partner der Trimodal GmbH, die an der Tilsiter Straße im Hafen einen Terminal betreibt. Experten sprechen vom "Kombinierten Verkehr", wenn Container mit Schiff, Bahn und Lastwagen vom Absender zum Empfänger transportiert werden. Die Branche freut sich über Wachstumsraten von acht bis zwölf Prozent im Jahr.

Trimodal schreibt eine Erfolgsgeschichte. Wohl kaum ein anderes Neusser Unternehmen wird ähnlich schnell wachsen. Alles begann 1981. Damals betrat die Rhenania in Neuss den Markt, dümpelte defizitär auf 7500 Quadratmetern mit sieben Mitarbeitern vor sich hin. Das ging zehn Jahre so, ehe Anfang der 1990-er Jahre das Wachstum langsam einsetzte und mit einer neuen Krananlage an Fahrt gewann. Inzwischen war Rhenania an den Groß-Logistiker Wincanton verkauft worden.

Gleichzeitig trat mit der Neuss-Hessentor Multimodal auf dem Nachbargrundstück ein Mitbewerber auf, dessen Gesellschafter neben dem Neusser Hafen auch das Unternehmen Kombi-Verkehr der Bahn AG war. "Wir hatten zu wenig Platz", erinnert sich Scheidhauer, "und die hatten damals zu wenig Umschlag." Am Ende stand eine strategische Partnerschaft, in die mit Maersk und Ambricio zwei weitere namhafte Logistiker eingebunden wurden. Mit 109 Mitarbeitern (69 eigene, 39 bei Subunternehmern) ging Trimodal an den Start; inzwischen sind es bereits 155 (90/65) - Tendenz steigend.

Vor fünfzehn Jahren schlug die Rhenania 1760 Container im Neusser Hafen um; im jüngsten Geschäftsjahr waren es bereits 326 000 - was einer Steigerung von 18 000 Prozent entspricht. Das Erfolgsrezept: Eine mustergültige Organisation motivierter Mitarbeiter gibt den Kunden Planungssicherheit. Täglich werden rund 700 Lastkraftwagen an der Tilsiter Straße abgefertigt. Nach durchschnittlich nur 17:32 Minuten verlassen die Laster wieder das Gelände - Zeit ist Geld. Hochbetrieb herrscht zwischen 10.30 und 12.30 Uhr, dann stauen sich die Schwertransporter vor dem Terminaltor. Doch die Wartezeit ist relativ kurz. Alle 22 Sekunden rollt ein Fahrzeug zur Abfertigung ein. "Dies geschieht alles unter höchsten Sicherheitsstandards", versichert Karsten Scheidhauer, der gemeinsam mit Ulrich Altmann die Geschäftsführung bei Trimodal bildet und zugleich auch die Wincanton-Niederlassung in Neuss leitet.

Die Kundschaft ist international. Sie reist aus Memphis (USA) oder Malaysia an. "Wir genießen einen guten Ruf", versichert Scheidhauer, "und damit auch der Standort Neuss." Logistiker aus aller Welt fliegen ein, um sich die moderne Anlage in Neuss anzusehen.

In den Augen von Karsten Scheidhauer ist es "strategisch richtig", wenn sich die Neuss Düsseldorfer Häfen um eine Kooperation mit Krefeld bemühen: "Dort sind Flächen vorhanden, die für eine positive Entwicklung wichtig sind." So lobt Scheidhauer auch das Neusser Hafenmanagement: "Ob früher Direktor Ludwig von Hartz oder heute Ulrich Gross und Rainer Schäfer - der Hafen war und ist in guten Händen."

(NGZ)
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