Neusser Mosaike: Besuch bei Beko Technologies Auf Stippvisite beim Druckluft-Spezialisten

Grimlinghausen · Rainer Stützel, PR-Chef von Beko Technologies, lüftet in der Reihe „Neusser Mosaike“ die Geheimnisse der Druckluft-Aufbereitung.

 Die Reihe „Neusser Mosaike“ führte die Besucher zum Unternehmen Beko Technologies, das auf Druckluft-Aufbereitung spezialisiert ist.

Die Reihe „Neusser Mosaike“ führte die Besucher zum Unternehmen Beko Technologies, das auf Druckluft-Aufbereitung spezialisiert ist.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

„Druckluft ist nach Strom das Produktionsmedium Nummer zwei“, verkündet Rainer Stürzel seiner interessierten Zuhörerschaft. „Mit Hilfe komprimierter Luft werden beispielsweise Wurstscheiben in die Verpackung befördert, Äpfel, die nicht der Norm entsprechen, aussortiert oder Zahnarztbohrer betrieben“, verkündet der PR-Manager der Neusser Maschinenbau-Firma Beko Technologies, die sich seit fast 30 Jahren „Im Taubental“ zu Hause ist. Stützel weihte im Rahmen der Thementouren „Neusser Mosaike“ zwölf Neusser, darunter fünf Frauen, in die Geheimnisse der Druckluftaufbereitung ein. Dass es dabei ziemlich technisch zugeht, stört Barbara Kremers-Gerads nicht – im Gegenteil. „Ich finde es faszinierend, dass in Neuss so vieles produziert wird – deshalb nutze ich die Chance genauer hinzuschauen, was sonst oft nur Schulklassen dürfen“, sagt die ehemalige Heimleiterin aus Neuss.

Das heute weltweit agierende Unternehmen mit sechs Produktionsstätten und 15 Niederlassungen wurde 1982 von Berthold Koch ,in einer Düsseldorfer Hinterhofgarage’ gegründet“, erzählt Stützel. Die Erfindung des 2007 verstorbenen Firmengründers, der Bekomat, ein elektronisch niveaugeregelter Kondensat-Ableiter, der die Feuchtigkeit aus der Druckluft ableitet, bildet noch heute das Herzstück des Unternehmens. „Unser meistproduziertes Produkt“, sagt er.

Täglich beschäftigen sich in der Firmenzentrale rund 250 Mitarbeiter mit der Qualitätsverbesserung der per Kompressor verdichteten Luft. „Die in der Lebensmittelbrache oder Medizintechnik eingesetzte Druckluft muss zu 100 Prozent öl- und keimfrei sein“, betont Stützel. Wie das funktioniert, erzählte er den Gästen gemeinsam mit Trainer Patrick Macht auf einer spannenden Tour durch die Produktionsräume, die 2017 gebaute Lagerhalle, das Chemielabor und das Technik-Zentrum. In der Fertigung werden täglich rund 2000 Produkte hergestellt, darunter Filter, Trockner, Kondensatableiter und Öl-Wasser-Trenner.

Beim Blick ins Chemielabor wird klar: Druckluft ist keine sonderlich saubere Angelegenheit. Dort analysieren Spezialisten in Glasbehältern gesammelte Kondensate aus Öl und Schmutz. Im „Technikhaus“ würden vornehmlich Einzelanfertigungen produziert; etwa spezielle Katalyse-Geräte, die durch Spaltung der Kohlenwasserstoffe fast gänzlich ölfreie Druckluft realisieren können und Instrumente, die Restöldampfgehalt, Volumenstrom, Druck, relative Feuchte und Taupunkt der Druckluft anzeigen und beispielsweise in Krankenhäusern genutzt würden, erklärt Patrick Macht. Der 30-jährige Mechatroniker und Betriebswirt führt Trainings mit Kunden, Mitarbeitern und Händlern durch, meist im „Showroom“. Dort können die Beko-Geräte „in Anwendung“ bestaunt werden. „Ein Bereich muss aber geheim bleiben“, bedauert der Trainer: Dort tüfteln die Entwickler an der nächsten Neusser Weltneuheit für die Aufbereitung von Druckluft. 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort