Eifelverein zu Gast im Kinderbauernhof Auf den Spuren Napoleons

Eifelverein zu Gast im Kinderbauernhof · Der Kinderbauernhof in Selikum war Sonntag schon sehr früh gut besucht. Doch es waren keine Kinder, die sich dort versammelt hatten, sondern die Mitglieder des Eifelvereins , die am Bezirkswandertag die Umgebung auf zwei interessanten Wanderungen erkunden wollten.

Gemeinsam über Stock und Stein - bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen kamen Sonntag Morgen die Wanderbegeisterten des Eifelvereins zum Bezirkswandertag auf dem Kinderbauernhof zusammen. Schon um neun Uhr herrschte ein reges Treiben auf dem Bauernhof. Dort teilten sich die Wanderer in zwei Gruppen und machten sich mit ihren Führern auf den Weg.

Eine Gruppe wurde von Bezirksnaturschutzwart Otto Saarbourg geleitet. Er richtete die Aufmerksamkeit besonders auf die historischen Sehenswürdigkeiten: "Ich bin persönlich sehr an der Geschichte interessiert und erfahre bei jeder Wanderung selbst auch Dinge, die ich vorher gar nicht wusste", sagte Saarbourg.

Bei der Wanderung ging es vorbei am Schloss Reuschenberg, dem Arboretum (Baummuseum), dem Napoleonwehr und dem Napoleonischen Wasserregulierungsbauwerk "Empellement". "Ich bewundere die Ingenieursarbeiten an den Schleusen", sagte Saarbourg, "es ist gar nicht so einfach, die Wasserstände so aufeinander abzupassen".

Auch über die Natur konnte bei der Wanderung viel in Erfahrung gebracht werden. Saarbourg erklärte seinen Schützlingen unter anderem, wie das Hexenkraut aussieht und dass die Obererft, im Gegensatz zur eigentlichen Erft, ein künstlicher Wasserlauf ist. Bei der Zusammenkunft am Mittag auf dem Kinderbauernhof zeigten sich alle begeistert von der Wanderung:

"Otto Saarbourg hat die Führung sehr interessantgestaltet", sagte Elsbeth Thoß vom Grevenbroicher Eifelverein, "mir persönlich hat der Erftlauf und das Aboretum am besten gefallen. Schön ist aber auch, dass viele Vereine zusammengekommen sind - wir sind wie eine große Familie". Auch der Vorsitzende des Neusser Eifelvereins, Karlheinz Steinbeck, freute sich über die Veranstaltung und wusste besonders die Führungen von Otto Saarbourg zu schätzen:

"Er ist freundlich und erklärt alles allgemein verständlich". Während die erste Wandergruppe schon beim Nachtisch angekommen war, traf die zweite Gruppe von Josef Schäpers auf dem Hof ein. Er führte die Wanderer auf einer zehn Kilometer langen Tour an der Erft entlang zum Bootshafen. Dort enterten sie das Heimboot des Marinevereins - die "Pulchra Nussia".

"Besonders überrascht waren wir von dem Salon im Bauch des Schiffes", sagte Rita Meis aus Grevenbroich, die auch mitgewandert war. Auf dem Schiff nutzte Schäpers gleich die Gelegenheit, um seine Gitarre auszupacken und mit der Gruppe einige Wanderlieder anzustimmen. Dann wurde es auch für die zweite Gruppe Zeit, den Heimweg anzutreten - schließlich wollten sie sich das leckere Mittagessen nicht entgehen lassen.

Der Hauptvorsitzende des Gesamt-Eifelvereins, Dr. Hans Klein, zeigte sich nach der Wanderung sehr zufrieden: "Ich bin die Strecke zum ersten Mal gelaufen, deshalb war sie besonders interessant für mich", sagte er nach der Ankunft auf dem Hof. Später wurden dann die Wimpelbänder an die Ortsgruppen aus Grevenbroich, Düsseldorf, Mönchengladbach, Ratingen, Viersen und Neuss, die am Bezirkswandertag teilgenommen hatten, verteilt. Und weil es gerade so schön war, wurden auch gleich noch ein paar Wanderlieder angestimmt.

(NGZ)
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