Neuss Auf dem Weg zum integrativen Schützenfest

Neuss · Das Bündnis "Neuss für alle" stellt Samstag Beispiele für ein Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung vor.

 Gleichstellung ist mehr, als "Zaungast" zu bleiben.

Gleichstellung ist mehr, als "Zaungast" zu bleiben.

Foto: woi

Das Neusser Schützenfest soll integrativ und damit eine Veranstaltung werden, die Menschen mit Behinderung uneingeschränkt offensteht. Dieses Ziel verfolgen Karl Boland vom Paritätischen Wohlfahrtsband und die anderen Partner im Arbeitskreis "Neuss für alle". Erste Schritte in diese Richtung unternimmt schon der Schützenlustzug "Echte Frönde", der seit 20 Jahren eine Partnerschaft mit einer Wohneinrichtung für Behinderte pflegt. Anfangs, so berichtet "Frönde"-Mitglied Bernd Weber, wurden Veranstaltungen in dieser Einrichtung organisiert, inzwischen lade man die Bewohner ein, zum Beispiel am Königsehrenabend mit ins Biwak zu ziehen. "Wir haben gesehen, wie schützenfestbegeistert unsere Freunde sind."

Um solche ganz praktischen und funktionierenden Beispiele aus dem Alltag soll es gehen, wenn am Samstag, 13. Mai, das Aktionsbündnis "Neuss für alle" für ein gleichberechtigtes Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung wirbt. "Inklusion im Quartier" hat der Arbeitskreis seinen Aktionstag überschrieben, bei dem von 11 bis 14 Uhr am Rathaus einiges geboten wird. Weil, so erklärt Boland, Inklusion und Zusammenleben da am besten funktioniert, wo sich die Menschen kennen. Anlass für den Gang in die Öffentlichkeit ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, Partner die "Aktion Mensch".

Karl Boland moderiert die Veranstaltung, bei der sich Gesprächsrunden mit kulturellen Beiträgen abwechseln sollen. So wird das Duo Clara Krum (Gesang) und Ochoa Moreno (Gitarre) zu hören und ein Theaterstück aus dem "Haus der Jugend" zu sehen sein. Vor allem aber geht es um Information.

Die Lebenshilfe etwa wird sich als Partner des Bauvereins vorstellen, der an der Hülchrather Straße in Weckhoven ein integratives Quartier entstehen lässt. Der Ballsportverein Weckhoven berichtet über Inklusion beim Fußball, und das Memory-Zentrum der Augustinus-Kliniken stellt sich vor. Mirjam Lenzen, die Inklusionsbeauftragte der Stadt, wirft schon einmal den Blick auf ein ganz anderes Event: die "Special Olympics NRW", die im Juli in Neuss ausgerichtet werden.

(-nau)
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