Neuss "Aschenputtel" – das Weihnachtsstück im RLT

Neuss · "Rucki die guh, Blut ist im Schuh" – wer kennt ihn nicht, diesen Spruch der Tauben, die Aschenputtel helfen und im passenden Moment das böse Treiben ihrer Stiefschwestern entlarven. Das Grimmsche Märchen gehört seit Jahrzehnten ins Kinderzimmer, und auch Catharina Fillers kann sich noch genau erinnern, warum sie es als Kind liebte: "Ich wusste, die Bösen werden betraft, die Guten als solche erkannt, und die Gerechtigkeit siegt."

 Emilia Haag spielt Cinderella/Aschenputtel im RLT.

Emilia Haag spielt Cinderella/Aschenputtel im RLT.

Foto: B. Hickmann

"Rucki die guh, Blut ist im Schuh" — wer kennt ihn nicht, diesen Spruch der Tauben, die Aschenputtel helfen und im passenden Moment das böse Treiben ihrer Stiefschwestern entlarven. Das Grimmsche Märchen gehört seit Jahrzehnten ins Kinderzimmer, und auch Catharina Fillers kann sich noch genau erinnern, warum sie es als Kind liebte: "Ich wusste, die Bösen werden betraft, die Guten als solche erkannt, und die Gerechtigkeit siegt."

Das bleibt auch die Grundlage ihrer Inszenierung des Märchens, das im Rheinischen Landestheater das traditionelle Weihnachtsstück abgibt. Mit fünf Schauspielern hat die Regisseurin das Stück erarbeitet und greift dafür auf eine neue Fassung zurück, die die RLT-Theaterpädagogin und -Dramaturgin Stefanie Schnitzler geschrieben hat. Mag das Personal auch verkleinert worden sein, jeder Schauspieler in mehrere Rollen schlüpfen — am Inhalt hat sich nichts verändert, betont Fillers. Sie hat hingegen schon eigene Akzente gesetzt, indem etwa der Prinz sich nicht der Order des Vaters, aus Staatsraison zu heiraten, einfach fügen will. "Aber dann verliebt er sich eben", erklärt Fillers, "denn mit Liebe ist das so: Die passiert einem einfach."

Den Grimmschen Text wahrt sie im Original da, wo erzählt wird. Denn nur zu gut weiß sie um die Erwartung von Kindern, dass bekannte und geliebte Geschichten wortgetreu wiedergegeben werden müssen. So gibt es Abweichungen immer nur dann, wenn es von der Erzählung ins Spiel geht. "Szenisch darf man freier arbeiten", sagt sie und ergänzt: "Das Geschehen entwickelt sich aus den Schauspielern heraus." Das fängt damit an, dass die Tauben als Erzähler in das Märchen einsteigen, aber irgendwann dann auch zum Teil einer Szene werden. "Die Zuschauer bekommen den Rollenwechsel mit", sagt Fillers, die nichts davon hält, diesen hinter den Kulissen stattfinden zu lassen.

Die Kostüme hat Regina Rösing entwickelt, das Bühnenbild Yvonne Theodora Sturm. Es spielen Emilia Haag, Hergard Engert, Linda Ribau, Rainer Scharenberg und Jonathan Schimmer.

(NGZ)
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