Neuss Arkaden stehen zum Verkauf

Neuss · Die Besitzer wollen die Büchel-Arkaden auflösen und ein großflächiges Ladenlokal schaffen. Weil aber alle Verhandlungen mit Interessenten gescheitert sind, könnten Entwickler das Objekt jetzt sogar erwerben.

 Das Geschäft "Yummi Yoba" hat am Eingang zu den Büchel-Arkaden eröffnet und bietet Erfrischendes an. Dahinter gähnt der Leerstand.

Das Geschäft "Yummi Yoba" hat am Eingang zu den Büchel-Arkaden eröffnet und bietet Erfrischendes an. Dahinter gähnt der Leerstand.

Foto: Woitschützke, Andreas

Die Zukunftsinitiative Innenstadt Neuss (ZIN) wird eines der beiden Ecklokale am Eingang zu den Büchel-Arkaden belegen. Egal wie. Denn eine "blinde Stelle" in der Ladenzeile des Hauptstraßenzuges, so Thomas Werz von Neuss-Marketing, ist gerade in den Wochen vor Weihnachten wenig ansprechend. Wo doch schon die Arkaden hinter der denkmalgeschützten Fassade seit längerem fast ein durchgehender Leerstand sind. Und weil eine Veränderung nicht in Sicht ist, stehen die Arkaden jetzt zum Verkauf.

"Wir würden das Objekt an einen Entwickler abgeben, wenn der eine Chance sieht, dort einen großflächigen Mieter reinzubringen", sagt Martin Wagner von der Münchner "F & C Asset Management GmbH", die in der Verwaltung des Objektes die "Eagle 18 Immobilien-Verwaltungs GmbH" als Eigentümerin vertritt. Im vergangenen Jahr war das noch keine Option. So ist die Wende auch ein Ausdruck von Ratlosigkeit.

Passagen haben in Neuss nie funktioniert. Denn es fehlt immer an dem "Dahinter", also einem attraktiven Ziel, das Passanten ermuntert, die Passage zu betreten und zu durchqueren. So blieben auch die Büchel-Arkaden eine Sackgasse. Daraus zieht das Antiquariat Erika Rieder seine Konsequenzen. Der Vertrag für das als Ausstellungsraum angemietete Ladenlokal, eines der letzten belegten "Geschäfte" in der Passage, wurde gekündigt. "Warum sollen wir da sein?", fragt Anna Rieder. "Da geht ja kein Mensch mehr durch."

Die Objektverwalter verfolgten deshalb schon im vergangenen Jahr die Idee, die Passage mit ihren kleinen Geschäften aufzulösen und ein großflächiges Ladenlokal zu schaffen. Erst wurde über eine Anmietung mit dem Modekaufhaus "C & A" verhandelt, bestätigt Wagner, das ja dann in in das ehemalige Wehmeyer-Haus zog, dann war Strauss-Innovation interessiert, und erst vor kurzem scheiterten die Verhandlungen mit "Woolworth" kurz vor Vertragsunterzeichnung. Angesichts dieser Gespräche sei man lange optimistisch gewesen, den Umbau selbst zu realisieren, sagt Wagner.

Dass die Münchner Gesellschaft ein Interesse am Standort hat, liest City-Manager Werz unter anderem an der Tatsache ab, das die Firm F & C Asset Management zu den Gründungsmitgliedern von ZIN gehört. Und er bestätigt gerne: "Die haben wirklich alles getan, um für eine Belebung zu sorgen". Doch so schnell werde sich das Bild der Arkaden nicht ändern.

Mit leisem Optimismus blickt ZIN auch auf die Entwicklung der Zolltor-Passage zwischen Michaelstraße und Busbahnhof. Die israelische Gesellschaft Jinova als Besitzer habe nach langem Stillstand erst vor kurzem die Düsselderfer Firma Rainer Thiel Immobilien mit der Vermarktung beauftragt.

(NGZ)
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