Archäologie in Neuss Der Erforscher alter Schlachtfelder

Neuss · 1475 wurde Neuss belagert. Unter den Fundstücken der Schlacht faszinieren Carl Pause die Bleihämmer besonders, denn gekämpft wurde nicht nur mit Schwertern und Hellebarden.

 Von 1562 stammt das Bild Adriaen van den Houtes mit dem Lager Karls des Kühnen in Neuss. Eine 1975 entstandene Kopie des Bildes hängt im Rathaus.

Von 1562 stammt das Bild Adriaen van den Houtes mit dem Lager Karls des Kühnen in Neuss. Eine 1975 entstandene Kopie des Bildes hängt im Rathaus.

Foto: Stadtarchiv Neuss

Als das Heer von Burgunderherzog Karl dem Kühnen 1474/75 die Stadt Neuss belagerte, gingen die Kämpfer nicht nur mit Schwertern, Spießen und Hellebarden auf die Neusser Verteidiger los, sondern schlugen auch mit Bleihämmern auf sie ein. Wenig ritterlich – aber effektiv. Wie groß die Durchschlagskraft dieser mehr als ein Kilo schweren Waffen war, weiß Carl Pause, Archäologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Clemens-Sels-Museums, zwar noch nicht. Aber das will er jetzt auch noch herausfinden, nachdem er schon so viel Zeit und (Such)-Arbeit in einen Totschläger investiert hat, den die Waffenkundler, so Pause, „bisher nicht auf dem Schirm hatten“.

 Carl Pause verwahrt einen Bleihammer im Clemens-Sels-Museum.

Carl Pause verwahrt einen Bleihammer im Clemens-Sels-Museum.

Foto: Andreas Woitschützke