Rhein-Kreis Neuss Arbeitsplatz Kunst mit Rekord

Rhein-Kreis Neuss · Zum neunten Mal findet das Projekt "Arbeitsplatz Kunst" statt. Erstmals allerdings öffnen am 14. und 15. Mai in allen Städten und Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss Künstler ihre Ateliers.

 Schauen und staunen: Einmal im Jahr öffnen Künstler ihre Ateliers und zeigen ihren persönlichen "Arbeitsplatz Kunst".

Schauen und staunen: Einmal im Jahr öffnen Künstler ihre Ateliers und zeigen ihren persönlichen "Arbeitsplatz Kunst".

Foto: Melanie Stegemann

Mit Rommerskirchen ist die letzte Lücke auf der Landkarte der Aktion "Arbeitsplatz Kunst" geschlossen. Damit verzeichnet die zweitägige Aktion, die vor neun Jahren von Neuss aus in den Rhein-Kreis ging, am 14. und 15. Mai auch eine neue Rekordbeteiligung mit 189 Teilnehmern. Die Künstler präsentieren sich dabei auf eine andere Art als bei einer gewöhnlichen Ausstellung.

"Sie zeigen, wie sie arbeiten. Außerdem kann der Künstler intensiver befragt werden als bei einer Vernissage. Der Besuch im Atelier animiert, sich für die Entstehungsgeschichte des Werks und die Inspiration zu interessieren", sagt Harald Müller, Kulturamtsleiter der Stadt Neuss. Das Atelier kann in einer alten Schule untergebracht sein, andere Künstler arbeiten aber auch im privaten Keller und der eigenen Wohnung. "Für ihre Scherenschnitte reicht Anne Behrens der Küchentisch", sagt Müller zum Beispiel. Dabei brauchen die Besucher keine Hemmungen haben, um jemanden zu Hause unangemeldet zu besuchen. "Die Künstler freuen sich über jedes Klopfen und Klingeln", sagt Stefan Pelzer-Florack vom Kulturamt Grevenbroich.

Zahlreiche grell-rote Punkte zieren das Plakat zum Projekt. Sie stehen für die Arbeitsplätze der Künstler. Im äußersten Norden in Langst-Kierst kann Fotografin Ana Monica Capresa besucht werden. Die südlichste Spitze in Rommerskirchen-Eckum vertritt Bildhauerin Gabriele Cantaris. Die aktuelle Kunstförderpreisträgerin der Stadt Neuss, Lena Gruschka, hat das Plakat entworfen. Ein signifikanter Pfeil kennzeichnet zudem jeden "Arbeitsplatz Kunst" vor Ort. Die 189 Künstler stellen alle Facetten des künstlerischen Schaffens dar. Dazu haben sie sich vereinzelt besondere Aktionen für das Wochenende vorgenommen. "An der Uhlandstraße in Neuss wird es am Samstagabend eine Tanzperformance geben", kündigt Christian Weber vom Kulturamt Neuss an. Gerlind Engelskirchen und Arianne Ruppel in Kaarst sind im Kunstcafé Einblick zu Gast und werden dort die Besucher fotografieren. Die Bilder können direkt mitgenommen werden.

Zweifellos wird es nicht möglich sein, alle Ateliers zu besichtigen. "Jeder muss für sich eine Auswahl treffen. Dabei sollte er nicht unbedingt die Künstler besuchen, die er kennt, sondern auch einmal in eine andere Stadt fahren", rät Harald Müller. Für die Künstler selber hat die Aktion einen Wermutstropfen. Sie können nicht andere Kollegen treffen. "Das ist ein trauriger Beigeschmack. Aber deshalb haben wir auch Verständnis, wenn jemand ein Jahr auf seine Teilnahme verzichtet", so Müller. Zahlreiche neue Beteiligte haben diesen Umstand schließlich nicht nur ausgeglichen, sondern für die genannte Rekordzahl gesorgt.

(NGZ)
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