Neuss Am Neusser Pfauenhof fing alles an

Neuss · Neuss Was Anfang der 1950er Jahre bescheiden in einer Neusser Viehhalle am Pfauenhof als die Niederrheinische Blumen-Versteigerung (NBV) begann, ist heute nach vielen Fusionen und auch Übernahmen Deutschlands führender Vermarkter von Schnittblumen, Topfpflanzen, Baumschulpflanzen, Obst und Gemüse. Der auch international operierende Konzern firmiert inzwischen als "Landgard" und erzielte 2006 mit über 2800 Mitarbeitern immerhin 1,15 Milliarden Euro Umsatz. Landgard eG hat 2200 Mitglieder und 40 000 Kunden.

Neuss Was Anfang der 1950er Jahre bescheiden in einer Neusser Viehhalle am Pfauenhof als die Niederrheinische Blumen-Versteigerung (NBV) begann, ist heute nach vielen Fusionen und auch Übernahmen Deutschlands führender Vermarkter von Schnittblumen, Topfpflanzen, Baumschulpflanzen, Obst und Gemüse. Der auch international operierende Konzern firmiert inzwischen als "Landgard" und erzielte 2006 mit über 2800 Mitarbeitern immerhin 1,15 Milliarden Euro Umsatz. Landgard eG hat 2200 Mitglieder und 40 000 Kunden.

In Neuss ist die Blumen-Versteigerung längst Geschichte. Am Traditionsstandort nahe dem Rheinparkcenter erinnert nur noch ein Abholmarkt für Wiederverkäufer (Cash & Carry) an die Anfänge. Am Donnerstag, an einem für das Unternehmen "historischen Tag", kehrte die "Landgard eG" an ihre Wurzeln zurück: Im Hotel "Dorint Novotel" am Rosengarten trat die erste Vertreterversammlung zusammen, die die bisher übliche Generalversammlung als "Parlament der Gärtner" abgelöst hat. Auch die personelle Besetzung der Führungsgremien macht deutlich, dass die "alte NBV" im Wachstumsprozess der "Landgard" eine prägende Rolle spielt: Wolfgang Degenhardt (62), Blumenziebelzüchter aus Gruissem, sitzt dem Aufsichtsrat vor; Willi Fitzen (61) aus Rosellen ist Vorstandsvorsitzender.

Landgard steigerte seinen Gesamtumsatz erneut zweistellig um 15 Prozent auf jetzt 1,15 Milliarden Euro. Der Konzernüberschuss beträgt aktuell 6,1 Millionen Euro (Vorjahr: 3,8 Millionen Euro). Zur Gruppe gehören insgesamt 26 Gesellschaften. Das operative Geschäft betreiben jedoch vornehmlich zwei Unternehmensstränge. Neben Blumen & Pflanzen (845 Millionen Euro Umsatz) mit Sitz in Straelen-Herongen gewinnt Obst & Gemüse (304 Millionen) mit Sitz in Bornheim bei Landgard stetig an Bedeutung.

Zur Landgard eG stießen Ende vergangenen Jahres durch Fusionen die Mitglieder des "Erzeuger Großmarkts Gartenbau eG" (EGRO) aus Osnabrück sowie die "OGEB Obst- und Gemüsebaugenossenschaft eG" aus Bielefeld. Bei der "Landgard Service GmbH" handelt es sich um eine Neugründung des laufenden Jahres. Zu ihr gehören die Ländergesellschaften in Tschechien, Frankreich, Italien und in der Schweiz, die die Basis für ein erfolgreiches Auslandsgeschäft bilden sollen. Weitere Schwerpunkte der verstärkten internationalen Aktivitäten sind England und Skandinavien sowie der Beschaffungsmarkt Niederlande.

Für die Entwicklung des Unternehmens benötigt Landgard bei Topfpflanzen ein Ganzjahresgeschäft, das über die zwei Saisonhöhepunkte im Frühjahr mit den Beet- und Balkonpflanzen und im Herbst mit der Eriken- und Callunensaison hinausgeht. Dies gilt auch für Obst & Gemüse. Einen ersten wichtigen Schritt in diese Richtung hat Landgard bereits im vergangenen Jahr durch den Einstieg in den Baumschulsektor im größten zusammenhängenden Baumschulgebiet im Ammerland (Niedersachsen) getan. Die Energiediskussion ist ein Dauerbrenner in der Gartenbauwelt. Mit dem neuen Bewusstsein für Gesundheit und Umwelt bekommt das Qualitäts- und Risikomanagement eine ganz neue Dimension. Alle einheimischen Landgard-Betriebe mit Obst & Gemüse sind zertifiziert.

(NGZ)
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