Neuss Am Containerbahnhof kostet Parken jetzt Geld

Neuss · Mit der Bewirtschaftung der Fläche an den alten Frachthallen geht ein kostenloser Parkplatz verloren. Vor allem Bahnfahrer sind betroffen.

 Neue Regeln herrschen jetzt an den alten Frachthallen am ehemaligen Containerbahnhof. Dort müssen Autofahrer künftig zahlen.

Neue Regeln herrschen jetzt an den alten Frachthallen am ehemaligen Containerbahnhof. Dort müssen Autofahrer künftig zahlen.

Foto: A. Woitschützke

Bei Pendlern, die am Hauptbahnhof auf die Bahn umsteigen, galt die Flächen rund um die alten Frachthallen an der Karl-Arnold-Straße lange als Geheimtipp. Denn dort konnte man tagsüber sein Auto kostenlos abstellen. Seit Montag gilt das nicht mehr — und ab Montag werden dort (Falsch)-Parker nicht mehr toleriert. Dann wird kassiert, kündigt Norbert Kneuper an, Geschäftsführer der in Erlangen beheimateten Parkraum-Management GmbH (PRM). Wem vier Euro für ein Tagesticket zu viel sind, der muss mit 20 Euro Strafe rechnen.

Die Zahl kostenlos zu nutzender Parkplätze schrumpft damit in der Stadt um knapp 100 Plätze. Auf der Galopprennbahn, zehn Fußwegminuten von der Innenstadt entfernt, gibt es noch ein solches "Refugium". Dort hat die Gesellschaft Neuss-Marketing Hausrecht, die auch schon den Stadthallenparkplatz in die Bewirtschaftung genommen hat. Am Wendersplatz, direkt unterhalb des Marktes gelegen, parkt man noch kostenfrei — aber das nur maximal drei Stunden. Für Einkäufer reicht das, für Pendler ist das zu wenig.

Als "Park & Ride"-Parkplatz ausgewiesen ist das TÜV-Gelände. Von dort sind es nur zwei Bushaltestellen bis zur Innenstadt", betont Norbert Jurczyk vom städtischen Amt für Verkehrslenkung. Weitere Kostenlos-Parkplätze für Pendler sieht er auf den Kirmesplätzen in Gnadental, auf der Furth und an der Hammer Brücke im Rheinparkcenter. Der sei gerade erst im Zusammenhang mit der neuen Anschlussstelle Willy-Brandt-Ring im Hafen vergrößert worden, so Jurczyk.

Bahnpendlern hilft das wenig, und auch der "Park & Ride"-Parkplatz am S-Bahn-Haltepunkt Allerheiligen ist nur für Pendler aus dem Süden mit den Zielorten Köln oder Düsseldorf wirklich attraktiv. Fast mehr Autos als dort wurden deshalb an den Frachthallen am ehemaligen Containerbahnhof gezählt. Allerdings standen diese auch bisher schon auf Privatgrund.

Besitzer der Hallen wie auch der Flächen davor und dahinter ist das Unternehmen "Aurelis", Mieter des Gesamtpaketes ist der Eventmanager Kay Schlossmacher, der seit drei Jahren in den Hallen "Gare du Neuss" unter anderem einen Trödelmarkt betreibt. Er rang sich jetzt dazu durch, über die Aurelis das Erlanger Unternehmen mit ins Boot zu holen, das auch in vielen anderen Städten im Auftrag der Bahn deren Flächen bewirtschaftet. "Wir zahlen für die Fläche Miete, Abwassergebühr — und die Leute, die dort regelmäßig den Dreck einsammeln, den die Pendler hinterlassen,", sagt Schlossmacher, der auch mit Sorge den Bau des neuen Jobcenters nebenan in die Höhe wachsen sieht. Geht dort der Betrieb los, fürchtet er, "sieht die Fläche schnell noch brutaler aus."

Nachdem Hinweise auf das Schild "Privatgrundstück" ebenso wenig erreichten wie Bitten, den Platz sauber zu halten, wird nun kontrolliert — und abkassiert. In der ersten Woche erhielten Falschparker noch freundliche Ermahnungen, Montag folgen Zahlkarten.

(NGZ/ac)
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