Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss Eine Botschafterin für die Ausbildung

Neuss · Die 20-jährige Ann-Kathrin Maaßen macht ihre Ausbildung bei Alunorf – und engagiert sich als Ausbildungsbotschafterin in Schulen.

 Sicherheitskleidung muss sein: Ann-Kathrin Maaßen ist begeistert von ihrer Ausbildung bei Alunorf.

Sicherheitskleidung muss sein: Ann-Kathrin Maaßen ist begeistert von ihrer Ausbildung bei Alunorf.

Foto: Andreas Woitschützke

Ihrem ersten Einsatz fiebert Ann-Kathrin Maaßen bereits entgegen. Bei Alunorf macht die 20-Jährige eine Ausbildung zur Industriemechanikerin, und das gefällt ihr so gut, dass sie ihre Erfahrungen weitergeben möchte. Deshalb engagiert sie sich bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein als Ausbildungsbotschafterin. Die Schulung dazu hatte sie vor kurzem, nun wartet sie auf die Premiere. „Ich möchte den Schülern einfach näher bringen, wie eine Ausbildung bei uns im Unternehmen aussieht und wie viele beruflichen Chancen sich ihnen bieten“, sagt Ann-Kathrin Maaßen.

Die Initiative „Ausbildungsbotschafter“ findet bei Schulen und Unternehmen in der Region großen Anklang. Schüler erhalten Einblicke in Ausbildungsberufe und in die Karriere- und Weiterbildungschancen nach einer dualen Ausbildung oder einem dualen Studium. Azubis und duale Studenten berichten in allgemeinbildenden Schulen über ihren Weg in den Ausbildungsberuf. Dorothee Schartz, die das Projekt für die Ausbildungs-GmbH der IHK betreut, beantwortet am Dienstag, 26. März, 13.30 bis 15 Uhr unter 02151 635367 Fragen zum Thema.

Die Unternehmen in der Region unterstützen das Projekt, indem sie ihre Azubis zu Ausbildungsbotschaftern fortbilden lassen und für die Schuleinsätze freistellen. Die Schüler erfahren, wie attraktiv eine Ausbildung im Unternehmen ist. So sichern sich die Betriebe eine gute Startposition im Wettbewerb um den Fachkräftenachwuchs. Und der ist quer durch die Branchen enorm gefragt. Im 2018 vorgelegten Bildungsbericht beziffert die IHK, dass in der Region rund 16.000 Fachkräfte fehlen. Bis 2021 könnten es bereits 39.000 sein. Niederschwellige Angebote, um Jugendliche anzusprechen, sind daher für die Unternehmen zunehmend wichtig.

Ausbildungsleiter Jörg Schröder betont, dass man bei Alunorf von den Chancen der Initiative „Ausbildungsbotschafter“ überzeugt ist. „Es ist gut, wenn aktuelle oder Ex-Azubis, die gerade fertig geworden sind, in Schulen gehen. Sie vermitteln einen authentischen Eindruck vom Unternehmen und der Ausbildung dort“, sagt er. Schließlich handelt es sich um ein Gespräch auf Augenhöhe. Da sitzt dann eben niemand aus der Personalabteilung im Anzug vor den Jugendlichen, sondern jemand, der fast im gleichen Alter ist und in der gleichen Lebenswelt zu Hause ist. Das baut möglicherweise auch bei der ein oder anderen Frage Hemmschwellen ab. Und es signalisiert: Da ist ein Unternehmen, das auf seine Auszubildenden setzt.

Natürlich wachsen die Azubis auch mit solchen Aufgaben, zumal sie Verantwortung übernehmen. Ann-Kathrin Maaßen macht das gern. Eigentlich, verrät sie, wollte sie zur Berufsfeuerwehr. Dann aber wurde sie auf die Möglichkeiten bei Alunorf aufmerksam. Zunächst liebäugelte sie mit der Werksfeuerwehr. Während ihrer Ausbildung durchläuft sie die verschiedenen Bereiche – und fühlt sich wohl. „Das hängt auch mit der Unternehmenskultur zusammen“, sagt sie. „Jeder grüßt auf dem Firmengelände jeden – egal, welche Position man im Unternehmen hat.“ Und die Zukunftsperspektiven stimmen. „Die Auszubildenden werden bei uns zunächst für ein Jahr übernommen. Danach liegt die Übernahmequote in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis bei über 95 Prozent“, sagt Jörg Schröder. „Auszubildende mit der Abschlussnote ,Sehr gut’ werden direkt unbefristet übernommen.“

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